Sklaverei habe keinen Platz in unserer Welt, sagte Guterres vor Journalisten. Der US-Fernsehsender CNN hatte zuvor die Bilder einer mutmaßlichen Sklavenauktion in Libyen vergangene Woche veröffentlicht. Die Versteigerungen gehören "zu den ungeheuerlichsten Menschenrechtsverstößen und könnten Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleichkommen", erklärte Guterres dazu.
Migranten zum Kauf angeboten
Den Informationen von CNN zufolge wurden bei den Auktionen Flüchtlinge für mehrere hundert Dollar als Landarbeiter verkauft. Die grobkörnigen Handy-Aufnahmen zeigen demnach unter anderem einen jungen Nigerianer, der als Teil einer Gruppe "großer, starker Jungen für Feldarbeit" zum Kauf angepriesen wird. Libyens stellvertretender Ministerpräsident Ahmed Metig hatte am Sonntag erklärt, seine von der UNO gestützte Regierung werde die Vorwürfe untersuchen. Scharfe Kritik kam auch von Vertretern der Afrikanischen Union (AU).
Libyen ist Transitland für Flüchtlinge aus mehreren afrikanischen Ländern, vor allem aus Guinea, Senegal, Mali, Niger Nigeria und Gambia. Sie nehmen den riskanten Weg durch die libysche Wüste auf sich, um von Schleusern über die Mittelmeerroute nach Italien gebracht zu werden. Zahlreiche Flüchtlinge stranden allerdings schon vorher in Libyen.