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Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Umweltminister von Schleswig-Holstein und einer der Kandidaten für den Parteivorsitz

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Grünen-Spitze: Drei stehen zur Wahl

Die bisherigen Vorsitzenden Simone Peter und Cem Özdemir sind verabschiedet; der Weg an die Spitze der Grünen ist frei für Neue. Drei Kandidaten bewerben sich um die beiden Posten; nur einer gilt als gesetzt. Von Janina Lückoff.

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Robert Habeck, 48, ist Minister für Umwelt, Landwirtschaft und Energiewende in Schleswig-Holstein, arbeitet dort seit einem halben Jahr in einer Jamaika-Koalition. Bei der Urwahl zum Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl unterlag er Cem Özdemir nur knapp. Habeck studierte Philosophie und Literaturwissenschaft; mit seiner Frau veröffentlichte er zahlreiche Bücher. Der Grüne vertritt den Realo-Flügel seiner Partei. Damit er kandidiert haben die Delegierten des Bundesparteitags gestern einer Satzungsänderung zugestimmt; sie ermöglicht Habeck im Falle seiner Wahl eine Übergangszeit, um sein Ministerium an einen Nachfolger zu übergeben. Sollte er Vorsitzender werden, will er mit den Grünen eine "ökologische, linksliberale Politik" machen. Seine Wahl gilt als sicher.

Die zweite im Bunde

Anja Piel, 52, ist Fraktionsvorsitzende der Grünen in Niedersachsen. Die gelernte Industriekauffrau will die grünen Kernthemen Klima- und Europapolitik mit sozialer Gerechtigkeit verknüpfen. Piel gilt als Vertreterin des linken Parteiflügels, betont aber, für beide Flügel anzutreten: Ihr Ziel sei, dass beide Flügel gemeinsam Schlüsselprojekte definieren und diese offensiv kommunizieren. Sie bringt die Erfahrung aus der rot-grünen Regierungskoalition der vergangenen Jahre in Niederachsen mit.

Zwei Realos an der Spitze demnächst?

Annalena Baerbock, 37, war die vergangenen vier Jahre klimapolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion. Bei den Jamaika-Sondierungen hat sie die Schwerpunkte Klima und Europa mitverhandelt. Ihren Wahlkreis hat sie in Brandenburg; dort war sie von 2009 bis 2013 auch Grünen-Landesvorsitzende. Wie Habeck zählt Baerbock zum Realo-Flügel der Partei; würden beide gewählt, stünden erstmals zwei Realos an der Spitze der Grünen.