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Frisch gefangene Makrelen

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Fischerei: Scharfe Kritik am MSC-Siegel

In den Meeren gibt es weniger Fische als früher. Fische auf dem Teller werden so für viele eine Gewissensfrage. Das Siegel "MSC" will Orientierung bieten. Allerdings zweifeln mehr als 60 Umweltorganisationen die Umweltverträglichkeit des Siegels an.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Die internationalen Umweltorganisationen bezweifeln, dass das MSC-Siegels tatsächlich glaubwürdig für nachhaltige Fischerei steht. In einem Schreiben an den Marine Stewardship Council melden sie erhebliche Bedenken an dem Zertifizierungsverfahren an. Demnach habe der MSC umstrittene Fangmethoden als nachhaltig zertifiziert, klagen die Umweltschützer.

Beifang bedrohter Arten

Der Fang Tausender bedrohter Tiere und irreparable Schäden in den Lebensräumen seien die Folge.

"Fischereien, die bedrohte Arten als Beifang haben, verdienen kein Nachhaltigkeitssiegel." Thilo Maack, Meeresbiologe bei Greenpeace

MSC will prüfen

Wolle der MSC ernst genommen werden, müsse er die Bewertungskriterien entsprechend ändern. Von Seiten des MSC hieß es, man versuche allen Einwänden gerecht zu werden. Derzeit werde etwa geprüft, wie die Anforderungen zum Schutz gefährdeter und geschützter Tierarten weiter verbessert werden können. Der MSC betont, dass Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit auch immer umsetzbar bleiben müssten:

"Anforderungen, die überhaupt nur die besten fünf Prozent aller weltweiten Fischereien je erfüllen könnten, helfen uns nicht dabei, unsere Ozeane langfristig und großflächig zu schützen." MSC

Siegel will wachsen

Die Kritik der Umweltschützer hat auch mit Zukunftsplänen des MSC zu tun. Der Anteil an Fisch mit Siegel soll weltweit erheblich wachsen: zunächst von 12 Prozent auf 20 Prozent im Jahr 2020. Das dürfte mit einer Ausweitung der zertifizierten Betriebe einhergehen.