Die internationalen Umweltorganisationen bezweifeln, dass das MSC-Siegels tatsächlich glaubwürdig für nachhaltige Fischerei steht. In einem Schreiben an den Marine Stewardship Council melden sie erhebliche Bedenken an dem Zertifizierungsverfahren an. Demnach habe der MSC umstrittene Fangmethoden als nachhaltig zertifiziert, klagen die Umweltschützer.
Beifang bedrohter Arten
Der Fang Tausender bedrohter Tiere und irreparable Schäden in den Lebensräumen seien die Folge.
"Fischereien, die bedrohte Arten als Beifang haben, verdienen kein Nachhaltigkeitssiegel." Thilo Maack, Meeresbiologe bei Greenpeace
MSC will prüfen
Wolle der MSC ernst genommen werden, müsse er die Bewertungskriterien entsprechend ändern. Von Seiten des MSC hieß es, man versuche allen Einwänden gerecht zu werden. Derzeit werde etwa geprüft, wie die Anforderungen zum Schutz gefährdeter und geschützter Tierarten weiter verbessert werden können. Der MSC betont, dass Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit auch immer umsetzbar bleiben müssten:
"Anforderungen, die überhaupt nur die besten fünf Prozent aller weltweiten Fischereien je erfüllen könnten, helfen uns nicht dabei, unsere Ozeane langfristig und großflächig zu schützen." MSC
Siegel will wachsen
Die Kritik der Umweltschützer hat auch mit Zukunftsplänen des MSC zu tun. Der Anteil an Fisch mit Siegel soll weltweit erheblich wachsen: zunächst von 12 Prozent auf 20 Prozent im Jahr 2020. Das dürfte mit einer Ausweitung der zertifizierten Betriebe einhergehen.