Belgien, Brüssel: Pekka Haavisto (l), Außenminister von Finnland, und Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär, sprechen bei einer Pressekonferenz nach der Unterzeichnung der Beitrittsprotokolle Finnlands und Schwedens im Nato-Hauptquartier.
Bildrechte: Juha Roininen/Lehtikuva/dpa

Finnlands Außenminister Pekka Haavistound Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bei einer Pressekonferenz in Brüssel.

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Finnland wird heute offiziell Nato-Mitglied

Die Nato nimmt ihr 31. Mitglied auf: Finnland tritt heute offiziell dem Militärbündnis bei. Generalsekretär Stoltenberg sprach von einem "historischen Tag". Am Nachmittag werde erstmals die finnische Flagge vor dem Nato-Hauptquartier gehisst.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Finnland wird am heutigen Dienstag offiziell der Nato beitreten. Das kündigte Generalsekretär Jens Stoltenberg an. Die Dokumente dazu würden am Rande eines Außenministertreffens in Brüssel überreicht.

"Historischer Tag" für mehr Sicherheit

"Das ist wirklich ein historischer Tag", sagte Stoltenberg noch tags zuvor in Brüssel. Es sei ein guter Tag für die Sicherheit Finnlands, für die nordische Sicherheit und für das Bündnis insgesamt. Am Nato-Hauptquartier soll Dienstagnachmittag zum ersten Mal die finnische Flagge gehisst werden.

Außerdem hatte der Nato-Generalsekretär die Selbstbestimmtheit des nordeuropäischen Staates auch unter dem Dach der Nato unterstrichen. "Es wird keine Nato-Truppen in Finnland ohne Zustimmung Finnlands geben." Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass dort mehr Nato-Manöver abgehalten werden könnten.

Schweden solle schnell in Nato folgen

Nach den Worten von Stoltenberg werde er auch alles dafür tun, damit nach Finnland auch Schweden schnell zum vollen Mitglied der transatlantischen Allianz wird. "Ich bin zuversichtlich, dass das passieren wird", sagte Stoltenberg zum Auftakt eines Treffens der Außenministerinnen und Außenminister.

Unterstützung des Beitritts von Finnland gab es auch aus Deutschland. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann schrieb auf Twitter "Willkommen, Finnland" in der Landesprache. Sie nannte den Beitritt des Landes ein wichtiges Signal. "Nur gemeinsam können wir Freiheit & Demokratie gegen Despoten dieser Welt schützen", twitterte sie.

Auch aus der Opposition kommt Zustimmung. So hat der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt die freie Bündniswahl von 1990 nochmals betont. "Mit dem Beitritt nimmt Finnland sein Recht auf freie Bündniswahl in Anspruch, das in der Charta von Paris aus dem Jahre 1990 und in der NATO-Russland-Grundakte, die der damalige russische Präsident Boris Jelzin 1997 mitunterzeichnet hat, festgeschrieben ist."

Monatelange Blockade durch die Türkei und Ungarn

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hatte sich Finnland gemeinsam mit Schweden entschlossen, die Bündnisfreiheit aufzugeben.

Einem Nato-Beitritt müssen allerdings alle Mitgliedstaaten zustimmen - und das verhinderten die Türkei und Ungarn durch ihr Nein über Monate. Erst in der vergangenen Woche hatten die Parlamente der beiden Länder den Beitritt Finnlands dann doch noch ratifiziert.

Im Falle Schwedens steht ihre Zustimmung noch aus.

Mit Informationen von dpa und AFP

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!