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Bioethanol-Ofen

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Feuerwehr warnt: Erhöhte Brandgefahr bei Bioethanol-Öfen

Sie liegen im Trend, sehen schick aus und sind günstig in der Anschaffung: Bioethanol-Öfen. Doch die Feuerwehr warnt: Bei unsachgemäßer Benutzung stellen diese Deko-Öfen ein erhöhtes Brandrisiko dar. Von Astrid Halder und Steffi Wagner

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Am Wochenende kam es im Münchner Stadteil Schwabing-West zu einem großen Wohnungsbrand. Die Polizei ermittelt derzeit noch die Brandursache. Möglicherweise breitete sich das Feuer von einem Bioethanol-Kamin im Wohnzimmer aus. Bei diesen Deko-Öfen wird Bioethanol verbrannt. Bei unsachgemäßer Benutzung besteht ein erhöhtes Brand- und Explosionsrisiko. Stefan Kießkalt, Pressesprecher der Berufsfeuerwehr München warnt:

"Was am meisten zu Unfällen führt, ist das Nachfüllen von Bioethanol in den nicht abgekühlten Brennkessel. Wenn der Ofen beim Befüllen noch heiß ist, entzündet sich das Ethanol schlagartig, es kommt zur Stichflammenbildung und im schlimmsten Fall zu einem Brand." Stefan Kießkalt, Berufsfeuerwehr München

Nachgefüllt werden darf immer nur in ein komplett kaltes Gerät. Dabei sollte auch die Mindestmenge beachtet werden. Zudem wichtig: Das Ethanol-Gefäß niemals direkt neben dem Kamin aufbewahren.

Wichtig: Regelmäßig lüften!

Ein Bioethanol-Ofen wird ohne Kamin betrieben und ist daher frei im Raum platzierbar. Da bei der Verbrennung von Ethanol Sauerstoff aus der Raumluft verbraucht wird, empfiehlt es sich, regelmäßig und ausreichend zu lüften. So gelangen auch Schadstoffe nach draußen, die bei der Verbrennung von Ethanol entstehen und sich in der Atemluft anreichern.

"Bioethanol-Öfen schauen schön aus und sind nicht verboten. Man muss natürlich Sicherheitshinweise beachten, dann kann man das auch gefahrlos betreiben." Stefan Kießkalt, Berufsfeuerwehr München

Auf Prüfsiegel achten

Tatsächlich werden Kunden im Fachgeschäft in der Regel ausreichend über die sachgerechte Benutzung von Bioethanol-Öfen informiert, so der Experte. Dabei wird das Gerät vorgeführt und wichtige Sicherheitshinweise gegeben. Wer sich solch ein Gerät im Internet oder Baumarkt kauft, sollte unbedingt auf ein anerkanntes Prüfsiegel achten und sich die Gebrauchsanleitung genau durchlesen.

Ethanol-Öfen niemals mit Wasser löschen!

Sollte es dennoch zu einem Brand kommen, darf auf keinen Fall selbst mit Wasser gelöscht werden. Im schlimmsten Fall kann es dadurch zu einer Brandausbreitung kommen, da sich das Ethanol mit Wasser verbindet. Statt sich durch eigene Löschversuche selbst zu gefährden, besser umgehend den Notruf wählen, rät der Brandmeister:

"Ansonsten Wohnung verlassen, Türen schließen und andere Bewohner warnen, dass die sich auch in Sicherheit bringen können." Stefan Kießkalt, Berufsfeuerwehr München

Übrigens: Gehören kleine Kinder oder Haustiere zum Haushalt, sollte aus Sicherheitsgründen besser auf einen Bioethanol-Ofen verzichtet werden.