Bildrechte: Bayerischer Rundfunk

Mesale Tolu

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Fall Mesale Tolu: Ankläger fordern Freilassung

Die Staatsanwaltschaft in Istanbul hat die Freilassung der deutschen Journalistin Mesale Tolu und der fünf weiteren inhaftierten Angeklagten in dem Verfahren gefordert. Das bestätigte Cengiz Dogan, Sprecher des Solidaritätskreises soeben dem BR.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Dogan wertet das als "gutes Zeichen". Eine Entscheidung des Richters über den Antrag steht allerdings noch aus. Sollte er dem Antrag des Staatsanwalts folgen, könnte Tolu nach über sieben Monaten in Haft frei kommen.

Laut der Linken-Bundestagsabgeordnete Heike Hänsel, die in Istanbul den Prozess beobachtet, verlangte auch Tolu selbst ihre Freilassung und einen Freispruch. So soll sie dem Gericht gesagt haben, dass sie in Haft sitze, weil sie ihre Arbeit als Journalistin gemacht habe.  

Der aus Neu-Ulm stammenden Tolu werden "Verbreitung von Terrorpropaganda" und "Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation" vorgeworfen. Ihr drohen nach Angaben ihrer Anwälte bis zu 20 Jahre Haft. Zum Auftakt des Verfahrens hatten Tolu und alle anderen Angeklagten die Vorwürfe zurückgewiesen.

Beim Prozess sind die meisten türkischen und deutschen Reporter zunächst ausgeschlossen worden. Als Grund gaben die Sicherheitskräfte im zentralen Gerichtsgebäude in Istanbul vor Verhandlungsbeginn am Montag an, der Saal sei voll. Größere Säle seien belegt.

Tolu war Ende April festgenommen worden und sitzt im Istanbuler Frauengefängnis Bakirköy.