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Anis Amri

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Fall Amri: Verfahren wegen Aktenmanipulation eingestellt

Das Ermittlungsverfahren gegen zwei Berliner LKA-Beamte wegen Manipulation von Akten im Fall des Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri ist eingestellt worden. Es gebe keinen hinreichenden Tatverdacht, teilte die Staatsanwaltschaft mit

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Die Einstellung erfolgte offensichtlich auch aus Mangel an Beweisen einer Datenfälschung durch die Kriminalpolizisten. Unstrittig ist, dass die Akten verändert wurden. Es ließ sich aber laut Staatsanwaltschaft nicht zweifelsfrei nachweisen, dass die Polizisten mit Vorsatz und um mögliche eigene Versäumnisse herunterzuspielen handelten.

Drogenhandel heruntergespielt?

Aus den Akten hatte laut der Mitteilung einer der Polizisten Informationen über einen zweiten mutmaßlichen Dealer gestrichen, aus dem vor dem Anschlag formulierten Verdacht des banden- und gewerbsmäßigen Drogenhandels wurde später "möglicherweise Kleinsthandel". Der Beamte argumentierte demnach aber, er habe zu dem zweiten Dealer eine neue Akte anlegen wollen und das nur wegen der vielen Arbeit vergessen. 

Ermittlungen in Doppel-Besetzung

Wegen der Bedeutung des Falls sei die Bearbeitung durch zwei Staatsanwälte gemeinschaftlich erfolgt, hieß es in Berlin. Im Rahmen der Ermittlungen seien 38 Zeugen vernommen worden. Es gab sieben Durchsuchungen.

Amri hatte im Dezember 2016 einen Lastwagen entführt und auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gesteuert. Dabei wurden zwölf Menschen getötet und annähernd 100 verletzt.