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Facebook bittet zum Daten-Check

Ab dem 25. Mai gilt in Europa die neue Datenschutzgrundverordnung. Eine Folge der Regelung: Facebook bittet seine Nutzer, ihre Datenschutzeinstellungen zu überprüfen. Wir erklären Ihnen, was dahinter steckt.

Über dieses Thema berichtet: Netzfilter am .

Wer in diesen Tagen Facebook öffnet, dem kann es passieren, dass Facebook erst einmal möchte, dass man ein Formular ausfüllt, bevor man zur Timeline vorgelassen wird. Der Hintergrund: Facebook informiert gerade die Nutzer über neue Datenschutzbestimmungen - und bittet sie, ihre Datenschutzeinstellungen gegebenenfalls anzupassen. Im Einzelnen geht es um folgende Punkte:

1. Die Gesichtserkennung

Das ist wohl der umstrittenste Punkt der aktuellen Datenschutzoptionen. Facebook will von seinen Kunden wissen, ob sie die Gesichtserkennung nutzen möchten. Datenschützer befürchten dabei, dass Facebook die so erhobenen Daten irgendwann mit anderen Unternehmen austauschen könnte. Facebook wiederum argumentiert, dass diese Funktion Nutzer davor schützt, dass Fremde die eigenen Fotos kapern. Bislang war die Funktion in der EU verboten, jetzt können die Nutzer auf die Frage "Möchtest du zulassen, dass Facebook dich auf Fotos und in Videos erkennt?" entweder mit Ja oder mit Nein antworten. Wichtig: Die Entscheidung lässt sich jederzeit rückgängig machen und zwar im Bereich "Einstellungen" unter "Gesichtserkennung".

2. Sensible Informationen

Das ist der eigentliche Kern der aktuellen Befragung. Sobald einem Nutzer das entsprechende Formular angezeigt wird, kann er einstellen, ob heikle Angaben im Profil wie etwa Religion, sexuelle Orientierung, Beziehungsstatus oder politische Einstellung zur Generierung von persönlicher Werbung verwendet werden dürfen. Wichtig: Facebook behält sich ausdrücklich das Recht vor, diese Informationen anderweitig zu verwenden, etwa zur "Personalisierung von Features und Produkten". Darunter können zum Beispiel Gruppen-Empfehlungen fallen, die zur eigenen Religion oder sexuellen Orientierung passen. Auch das kann man als Nutzer untersagen, allerdings entfernt Facebook dann auch die entsprechenden Informationen aus dem Profi.

3. Daten von Partnerfirmen

Man kennt das: Da schaut man sich auf einem großen Verkaufsportal Ruderzubehör an und bekommt die nächsten Tage auf Facebook Werbung für Ruderzubehör angezeigt. Facebook schaut einem im Internet auch jenseits des Facebook-Kosmos' über die Schultern, um personalisierte Werbung anzuzeigen. Das kann man nun abstellen, allerdings sammelt Facebook die entsprechenden Daten danach immer noch. Nur werden die dann "nur" noch dafür verwendet, den Newsstream zu personalisieren.

4. Minderjährige

Teenager, die ab 13 Jahren Facebook nutzen möchten, können Facebook erst dann in vollem Umfang verwenden, sobald ein Erwachsener zugestimmt hat. So sollen Angaben wie etwa zur sexuellen Orientierung oder Religionszugehörigkeit erst nach Zustimmung eines Erziehungsberechtigten freigeschaltet werden. Das Problem: Facebook scheint nicht allzu streng zu kontrollieren, ob es sich bei der Erwachsenen Person, die die Fiktionen freischaltet, auch wirklich um einen Erziehungsberechtigten handelt. Offenbar können Minderjährige eine beliebige Person auswählen, die diese Aufgabe übernimmt.