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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bei der Stimmabgabe

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Unregelmäßigkeiten bei Türkei-Wahl gemeldet

Bei den Wahlen in der Türkei sind erste Zwischenfälle gemeldet worden. In der Provinz Sanliurfa sollen Wahlbeobachter nach Angaben der Opposition bedroht worden sein. Außerdem hätten dort mehrfach Männer für ihre Frauen abgestimmt.

Der Sprecher der Oppositionspartei CHP sprach von Drohungen und Schlägen sowie von bewaffneten Personen, die die Wahl-Atmosphäre bedrohten. Die türkische Wahlkommission bestätigte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu Meldungen über "sicherheitsrelevante Vorfälle". Von der Wahlbeobachtermission der OSZE hieß es, ihre Mitarbeiter seien aus Sicherheitsgründen nicht in Sanliurfa. Die Provinz gilt als Hochburg der Regierungspartei AKP.

Richtungswahl für Erdogan

Der Ausgang der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Türkei könnte die Macht von Präsident Recep Tayyip Erdogan festigen oder seinen politischen Ambitionen einen Dämpfer verpassen. Die Wahlen am Sonntag werden den Übergang der Türkei zu einem neuen Präsidialsystem mit exekutiven Befugnissen für den Staatschef zu Ende bringen. Erdogan muss mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommen, um das Präsidentenamt direkt behalten zu können. Wenn er den Wert nicht erreicht, könnte es am 8. Juli eine Stichwahl zwischen den beiden führenden Kandidaten geben.

Erdogan wählte am frühen Nachmittag mit seiner Frau Emine und anderen Angehörigen im Istanbuler Stadtteil Üsküdar. Sein größter Herausforderer, CHP-Kandidat Muharrem Ince, gab seine Stimme am Vormittag in seiner Heimatstadt Yalova ab.