Durchschnittlich nur vier Prozent Zoll bei Industriegütern weltweit - das ist vor allem der WTO zu verdanken, und dem Vorläufer-Abkommen GATT. Doch die WTO ist zum Opfer ihres eigenen Erfolges geworden. Denn: Mit jeder neuen Verhandlungsrunde wurden weitere Zollsenkungen immer schwieriger. Bilaterale Freihandelsabkommen untergraben die WTO, aber ihre Regeln erlauben sie - unter der Bedingung, dass langfristig alle Zölle und Handelshürden zwischen beiden Vertragspartnern abgebaut werden.
Bilaterale-Lösung würde dennoch alle betreffen
Den Agrarbereich oder die Autobranche dabei auszuschließen, wäre also nicht WTO-konform. Das hat Gabriel Felbermayr vom Münchener Ifo-Institut auf Anfrage betont. Alternativ könnten sich Amerika und die EU auf ein Abkommen verständigen, dass nur einen kritischen Bereich regelt. Dann aber müssten dabei auch andere Länder mitmachen, allen voran Japan, Südkorea und China.
Plötzlich ist das TTIP-Abkommen wieder im Gespräch
Von Zollsenkungen, die die EU den Amerikanern einräumen würde, könnten dann auch diese Länder profitieren. Professor Felbermayr rechnet mit langwierigen transatlantischen Gesprächen. Da das TTIP-Abkommen weitgehend ausverhandelt war, könnte sich die EU-Kommission nun auf ihr altes Mandat berufen und die Gespräche sofort wiederaufnehmen, meint Felbermayr.