Es geht dabei um die Minister für Inneres und Justiz, wie Erdogan in einer Fernsehansprache bekanntgab. Zuvor hatten die USA selbige Sanktionen gegen türkische Minister erlassen, um gegen den Hausarrest des im Oktober 2016 wegen Terrorverdachts festgenommenen US-Pastors Brunson zu protestieren. Die Staatsanwaltschaft fordert bis zu 35 Jahre Gefängnis für den 50-Jährigen, der in der westtürkischen Küstenstadt Izmir zwei Jahrzehnte lang eine kleine Kirche betrieb.
Pastor als Faustpfand gegen Gülen
US-Präsident Trump hatte mehrfach persönlich die Freilassung des Pastors gefordert. Erdogan hatte im vergangenen September vorgeschlagen, Brunson gegen den in den USA im Exil lebenden Gülen auszutauschen, den Ankara als Drahtzieher des gescheiterten Militärputsches von Juli 2016 ansieht.
Symbolische Strafen
Beobachter hatten nicht damit gerechnet, dass Erdogan den Streit mit Gegensanktionen eskalieren würde. Die US-Strafmaßnahmen brachten die Türkische Lira deutlich unter Druck - eine zusätzliche Belastung für die ohnehin angeschlagene Wirtschaft des Landes.
Überdies gelten die verhängten Sanktionen als bloßes Signal. Die türkischen Minister Gül und Soylu hatten getwittert, sie besäßen überhaupt kein Vermögen in den USA. Experten halten es auch für mehr als fraglich, ob ihre US-Kollegen Sessions und Zinke ihrerseits Vermögen in der Türkei haben.