Moderna-Impfstoff
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EMA genehmigt Corona-Auffrischungsimpfung mit Moderna

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat Auffrischungen mit dem Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna freigegeben. Eine Analyse habe gezeigt, dass mit dem Booster ein deutlicher Anstieg des Antikörper-Levels erreicht werde.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus mit dem Impfstoff Spikevax des US-Unternehmens Moderna genehmigt. "Die Daten zeigten, dass eine dritte Dosis Spikevax, die sechs bis acht Monate nach der zweiten Dosis verabreicht wurde, zu einem Anstieg der Antikörperspiegel bei Erwachsenen führte, deren Antikörperspiegel abgenommen hatte", begründete die Amsterdamer Behörde ihre Entscheidung.

Nationale Behörden könnten offizielle Empfehlungen aussprechen, wobei sie die epidemiologische Situation vor Ort berücksichtigen sollten. Der Einsatz des Vakzins bei Menschen ab 18 könne erwogen werden, teilte die EMA am Montag mit.

Mindestens sechs Monate nach zweiter Dosis

Der Moderna-Impfstoff wird zunächst in zwei Dosen verabreicht. Eine Auffrischung soll laut EMA mindestens sechs Monate nach der zweiten Dosis erfolgen und halb so stark sein wie die normale Dosis. Die beobachteten Nebenwirkungen seien vergleichbar mit denen nach der zweiten Dosis, hieß es. Nach dieser wurden bei einer kleinen Zahl Geimpfter vorübergehende Herz- und Brustkorbentzündungen beobachtet.

"Das Risiko von entzündlichen Herzerkrankungen und anderen sehr seltenen Nebenwirkungen nach einer Auffrischung wird sorgfältig überwacht." EMA

Anfang Oktober hatte die Behörde erstmals Auffrischungsimpfungen mit dem Biontech-Impfstoff für Erwachsene allgemeines grünes Licht gegeben. Eine Extra-Dosis Moderna hatte die Behörde zeitgleich zunächst nur für Menschen mit schwer geschwächtem Immunsystem empfohlen.

WHO kritisiert Auffrischungs-Impfungen

Die Weltgesundheitsorganisation kritisiert die Auffrischungen. Wissenschaftliche Erkenntnisse rechtfertigten ihren Einsatz nicht, erklärte sie. Reichere Länder sollten darauf verzichten und Erstimpfungen in ärmeren Staaten ermöglichen, die bislang weniger als ein Prozent der weltweit verfügbaren Impfstoffmenge erhalten hätten.

  • Zum Artikel "Booster-Impfung: Wer braucht die dritte Spritze?"

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