Um nicht vertragsbrüchig zu werden, will die Bundesregierung nun Ländern, die ihre Ziele übererfüllen, entsprechende Emissionsrechte abkaufen. Der Sprecher des Bundesumweltministeriums bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des "Tagesspiegels". Laut den europäischen Verpflichtungen muss Deutschland seine Emissionen in den betroffenen Bereichen bis 2020 um 14 Prozent im Vergleich zu 2005 senken. 2016 waren dem Bericht zufolge erst sechs Prozent Minderung erreicht.
Kritik von Umweltschützern
Die EU insgesamt will zehn Prozent einsparen. Prognostiziert war bisher eine Zielverfehlung Deutschlands von drei Prozent. Umweltschützer kritisierten die Entwicklung. Seit Monaten sei bereits klar, dass Deutschland das nationale Klimaziel für 2020 für die Minderung von Treibhausgasemissionen ohne erhebliche zusätzliche Anstrengungen drastisch verfehlen werde, erklärte der WWF-Klimaschutzexperte Michael Schäfer."Der deutsche Beitrag zum EU-Klimaziel ist im Unterschied zum nationalen Klimaziel rechtsverbindlich, aber weniger ambitioniert", erklärte er weiter. Wenn Deutschland gleich zwei wichtige Ziele für 2020 verfehle, ist das aus Sicht Schäfers "eine Bankrotterklärung großkoalitionärer Klimapolitik".