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Hans-Peter Meidinger

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Deutscher Lehrerverband: "Politik hat oft weggeschaut"

Deutscher Lehrerverband: "Politik hat oft weggeschaut"

In der Diskussion um die zunehmende Gewalt fordert der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, mehr Unterstützung für betroffene Schulen. "Die Schulen brauchen zusätzliche Sozialarbeiter und Psychologen", sagt er.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Nötig seien Anreizsysteme, um solche Schulen wieder attraktiver zu machen, sagte Hans-Peter Meidinger im Interview mit der radioWelt auf Bayern 2. Er sieht die Politik in der Pflicht. "Die Politik hat in den Ballungsgebieten oft weggeschaut." Auch die Schulleitungen hätten manchmal versucht, solche Vorfälle "unter der Decke zu halten".

"Was wir brauchen, ist eine schonungslose Bestandsaufnahme." Heinz-Peter Meidinger

Bei den allermeisten der 40.000 Schulen in Deutschland müssten die Eltern keine Angst haben, ihre Kinder in die Schule zu schicken, betonte Heinz-Peter Meidinger.

"Aber wir haben leider auch Brennpunktschulen, insbesondere in Ballungsgebieten, mit einer ungünstigen sozialen Zusammensetzung und einem hohen Migrationsanteil. Dort haben wir in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme an Gewalttaten." Heinz-Peter Meidinger

Meidinger bestätigte eine Zunahme der gemeldeten Gewalttaten auch im Freistaat.

"In Bayern haben wir seit 2015 einen Anstieg der angezeigten Gewaltdelikte an Schulen um fast 20 Prozent." Heinz-Peter Meidinger

In der Regel konzentriere sich der Anstieg auf Schulen in sozialen Brennpunkten. So entfalle in Berlin fast die Hälfte der angezeigten Gewaltdelikte auf die Problembezirke Neukölln und Lichtenfelde. Für Gewalt an Brennpunktschulen gebe es viele Ursachen.

"Wir haben hier eine explosive Mischung, eine Perspektivenlosigkeit der Schüler, die sich dann in Aggressionen umsetzt. Wir haben Konflikte innerhalb der Schüler. Derzeit auch zwischen türkischen und kurdischen Schülern. Und wir haben Konflikte, die religiös bedingt sind." Heinz-Peter Meidinger