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Die Bahn will das Streckennetz bis 2030 generalsanieren.

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Vorerst noch mehr Verspätungen - Bahn plant Generalsanierung

Erst wird es für die Fahrgäste der Deutschen Bahn noch schlimmer, dann soll es aber besser werden. Der Konzern plant bis 2030 eine Generalsanierung seiner meistbefahrenen Streckenabschnitte. Dafür werden diese Bereiche komplett gesperrt.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Wer mit der Deutschen Bahn unterwegs ist, dem sind Verspätungen wohl bekannt. Oft sind Baustellen auf den veralteten Strecken der Grund dafür. Der Konzern will nun bis 2030 Dutzende der vielbefahrene Abschnitte generalsanieren, um zuverlässiger und pünktlicher zu werden.

Die Idee der Bahn dabei: Anstatt immer wieder mit kleinen Baustellen den laufenden Betrieb zu behindern, wird alles in einem Rutsch erledigt und der Zugverkehr fließt danach zuverlässiger. Durch diese Maßnahme hat man auf Jahre Ruhe, so die Hoffnung. Die betroffenen Streckenabschnitte werden für jeweils rund fünf Monate komplett gesperrt, rundum saniert und modernisiert. Das wird natürlich dafür sorgen, dass Fahrgäste sich erstmal auf noch mehr Verspätungen, Ersatzverkehre und Umleitungen einstellen müssen.

  • Zum Artikel: Unpünktliche Bahn: Warum ein Drittel der Züge hinterherfährt

40 Streckenabschnitte sind betroffen

Die Bahn hat nun ein Konzept vorgelegt, in dem 40 Streckenabschnitte aufgeführt sind, die in den kommenden Jahren drankommen sollen. In dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, ist auch vermerkt, in welcher Reihenfolge saniert werden soll.

Vertreter der Bahn diskutieren am Donnerstag mit Unternehmen und Verbänden der Branche über das Konzept, da ja auch die Wettbewerber im Güter- und Personenverkehr von den Baustellen betroffen sein werden. Auch sie müssen überlegen, welche Alternativen sie ihren Fahrgästen und Kunden anbieten können.

Anfang macht Riedbahn

Die ersten drei Bereiche, in denen die Bahn generalsanieren wird, sind bereits bekannt. Los geht es Mitte 2024 mit der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Im Jahr darauf folgt die vor allem für den Güterverkehr wichtige Trasse Emmerich-Oberhausen. Und die Strecke Hamburg-Berlin steht ebenfalls auf dem Programm. Insgesamt sieht das Konzept Sanierungen von Strecken mit einer Gesamtlänge von rund 4.200 Kilometern vor.

Wie es danach weitergehen soll, beschreibt ein Szenario, das sich an an ohnehin geplanten Bauarbeiten und laufenden Projekten orientiert. So könnten 2026 die Abschnitte Köln-Wuppertal-Hagen, Hamburg-Hannover und Nürnberg-Regensburg folgen. Darüber hinaus sind unter anderem vorgesehen: Köln-Dortmund-Hamm über Düsseldorf (2027), Würzburg-Nürnberg (2028), Stuttgart-Ulm (2029) und Osnabrück-Münster (2030).

Bauarbeiten bringen Herausforderungen mit sich

Um die anstehenden Bauarbeiten wie geplant durchführen zu können, müssen einige Herausforderungen gemeistert werden. So muss die Bahn die Umleitungsstrecken rechtzeitig auf Vordermann bringen.

Es müssen auch Ersatzverkehre vor allem mit Bussen ausgeschrieben werden. Manche Experten bezweifeln, dass dafür die notwendige Anzahl an Fahrzeugen sowie Fahrerinnen und Fahrern gefunden werden kann.

Deutsche Bahn macht Kunden Mut

Für Bahn-Kunden klingt das Vorhaben vor allem nach einer Fülle von Verspätungen und Verzögerungen, etwa auf dem täglichen Weg zur Arbeit oder bei Fernreisen. Der Konzern ist aber überzeugt, dass sich Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit schon mit den ersten sanierten Korridoren deutlich verbessern werden. Die Riedbahn etwa gehört zu einem der meistbefahrenen Strecken der Republik. Ein reibungsloser Zugverkehr dort wirke sich positiv aufs gesamte Netz aus, ist sich die Bahn sicher.

Mit Material von dpa

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