Reisende tragen Schutzmasken am Hong Kong international Flughafen.
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Reisende tragen Schutzmasken am Hong Kong International Flughafen (Symbolbild)

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Delta-Variante: Gefahr aus dem Urlaub

Weil sich die Delta-Variante des Coronavirus weiter ausbreitet, fordern mehrere Bundesländer strengere Einreiseregeln. Bundeskanzlerin Merkel will Grenzkontrollen vermeiden und wirbt für ein gemeinsames Vorgehen in der EU - das es bisher nicht gibt.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Die Sorge vor einer vierten Corona-Welle im Herbst wächst. Grund dafür ist die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus, wegen der unter anderem in Großbritannien und Portugal teilweise die Infektionszahlen wieder in die Höhe schnellen. Um das in Deutschland zu verhindern, müssten vor allem Einreiseregelungen verschärft werden, finden einige Landespolitiker.

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Schwesig: Wir können uns keine lockeren Regeln erlauben

Hamburgs Regierungschef Peter Tschentscher (SPD) kritisiert, dass für ungeimpfte Rückkehrer aus Risikogebieten bisher nur ein einfacher Antigen-Test nötig sei, um die Quarantäne nach fünf Tagen zu beenden. "Das ist zu unsicher", sagte er der "Welt". Zum Freitesten müsse grundsätzlich ein PCR-Test vorgelegt werden.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sagte der ARD, Deutschland könne sich keine lockeren Regeln erlauben. "Wir sollten nicht den Fehler vom letzten Jahr wiederholen und durch Reisende aus Risikogebieten die Delta-Variante nach Deutschland bringen."

Strengere Kontrollen für Urlauber?

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte bereits gestern gefordert, dass an den Landgrenzen engmaschig kontrolliert werden müsse, ob ein Impfausweis oder ein Negativtest vorliegen. Dem schloss sich auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) an. "Diese Stichproben reichen nicht, die im Moment von der Bundespolizei umgesetzt werden", sagte er im ZDF.

Keine gesamteuropäischen Regeln für Virusvarianten

Die Bundeskanzlerin bremst: Grenzkontrollen, wie im vergangenen Jahr, die das Reisen in Europa stark eingeschränkt hatten, sollten sich nicht wiederholen, sagte Angela Merkel auf einer gemeinsamen Sitzung des deutschen und französischen Parlaments. "Wir gehen als Partner gemeinsame Herausforderungen auch gemeinsam an."

Allerdings fehlt ein gemeinsames Vorgehen der EU-Staaten bisher, insbesondere mit Blick auf die Virusvarianten-Gebiete. So ist unklar, was für Rückkehrer gilt, die aus Ländern einreisen, in denen nicht so strenge Regeln für diese Gebiete gelten, wie in Deutschland. Über diesen Umweg könnte die hoch ansteckende Delta-Variante vermehrt ins Land kommen.

Innenministerium lehnt schärfere Grenzkontrollen vorerst ab

Das Bundesinnenministerium reagiert zurückhaltend auf die Forderungen der Länder. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sei mit den Bundesländern im Austausch, sagte ein Sprecher in Berlin. Zurzeit gebe es aber "keine Veranlassung zu stationären Grenzkontrollen". Auch vom Bundesgesundheitsministerium hieß es, eine Änderung der Einreiseverordnung sei nicht geplant, da die Regeln bereits "recht strikt" seien.

Quarantäne nach Rückkehr aus Virusvariantengebieten

Die Bundesregierung unterscheidet neben Risiko- und Hochinzidenzgebieten auch Virusvarianten-Gebiete. Darunter fallen derzeit unter anderem Großbritannien und Indien sowie ab morgen Portugal und Russland (die komplette Liste finden Sie hier).

Rückkehrer aus diesen Regionen müssen vor der Einreise ein negatives Testergebnis, einen Impf- oder Genesenen-Nachweis vorlegen. Außerdem gibt es eine Quarantänepflicht von 14 Tagen, die nicht vorzeitig beendet werden kann.

  • Zum Artikel "Urlaub: Das gilt bei der Rückreise nach Deutschland

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