Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek
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Gesundheitsminister wollen "Impfzentren 2.0"

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Gesundheitsminister wollen "Impfzentren 2.0"

Die Finanzierung der Corona-Impfzentren durch den Bund ist vorerst bis Ende September gesichert. Aber auch danach sollen sie erhalten bleiben. Dazu solle nun ein Konzept erarbeitet werden, vereinbarten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die Bundesländer planen nach Worten des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek (CSU) "Impfzentren 2.0". In zwei Wochen solle ein Konzept vorgelegt werden, wie Impfzentren über die bisher geplante Schließung Ende September weiter geöffnet bleiben könnten, sagte Holetschek nach einer Konferenz mit seinen Kollegen von Bund und Ländern. Dabei geht es auch um die Frage, ab wann Nachimpfungen beispielsweise bei Älteren nötig werden.

Allerdings ist die Finanzierung zwischen Bund und Ländern noch ungeklärt. Holetschek betonte, es mache keinen Sinn, "Strukturen einzustampfen, die wir dann wieder brauchen". Die Impfzentren müssten aber weiterentwickelt und "flexibler" werden.

Bund will Finanzierung der Impfzentren verlängern

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte, der Bund sei bereit, die Länder bei den Impfzentren auch über Ende September hinaus finanziell zu unterstützen. Zuvor müssten die Länder aber ein klares Konzept vorlegen. Wann das Nachimpfen für Ältere beginne, sei noch nicht klar.

Spahn betonte, man gehe momentan davon aus, dass der Impfbedarf ab September abnehmen werde. Und man wolle eine große Infrastruktur nicht über viele Monate ungenutzt aufrechterhalten. Wegen notwendiger Auffrischungsimpfungen könne dann aber plötzlich wieder der Moment kommen, "wo wir auch schnell wieder Strukturen hochfahren müssen". Nun gelte es, die "richtige Balance" zu finden. Dem CDU-Politiker schwebt dabei nach eigenen Angaben eine Art "Bereitschaftskonzept" vor.

Bisherige Einreisevorschriften bleiben bestehen

Die Gesundheitsminister beschäftigten sich zudem mit den Einreisevorschriften, vor allem angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante. An der generellen Testpflicht für Flugreisende aus dem Ausland vor dem Abflug soll demnach festgehalten werden. Die Quarantäneregeln für Rückkehrer aus Risiko- und Hochinzidenzgebieten mit hohen Infektionszahlen sowie aus Gebieten mit neuen Virusvarianten sollen bestehen bleiben. Im Straßen- und Bahnverkehr an den Grenzen soll es aber verstärkt Kontrollen geben.

  • Zum Artikel "Gefährdet Delta-Variante weitere Lockerungen in Bayern?"

Die Länder wollen zudem flächendeckende Schnelltests zwei Mal pro Woche in Schulen und Kitas aufrechterhalten. Über den Sommer soll ein Konzept erarbeitet werden, um kostenlose Bürgertests gegebenenfalls auch im Herbst und Winter fortzusetzen. Firmen sollen verpflichtet werden, in Präsenz arbeitenden Mitarbeitern weiterhin zunächst bis Ende September regelmäßig ein Testangebot zu machen.

Kommission für Kinder- und Jugendliche

Besonders in den Blick genommen werden sollen langfristige Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche. Ersten Studien zufolge fühlten sich viele psychisch belastet, sagte Holetschek. "Kinder dürfen nicht durch Lockdown und Schutzmaßnahmen zu Corona-Verlierern werden."

Die Ministerkonferenz bittet daher den Bundestag, eine Enquetekommission dazu einzurichten. Ziel ist demnach unter anderem ein Bericht zu Spät- und Langzeitfolgen der Corona-Schutzmaßnahmen sowie von Covid-19-Erkrankungen bei Kindern.

Mit Material von Reuters, dpa und epd.

Video: Spahn und Wieler informieren im BR24Live über Ergebnisse der Gesundheitsministerkonferenz

Eine Besucherin in einem Impfzentrum
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Eine Besucherin in einem Impfzentrum

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