Klaus Holetschek, bayerischer Gesundheitsminister
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Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek

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BR24live: Holetschek zu Gesundheitsminister-Beratungen

Wie geht es weiter mit den Impfungen? Welche Auswirkungen hat eine Bestellgrenze bei dem Impfstoff von Biontech? BR24 überträgt das Statement von Bayerns Gesundheitsminister Holetschek nach der Gesundheitsministerkonferenz.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die Gesundheitsminister der Länder beraten am Nachmittag über die Corona-Lage. An der Schaltkonferenz nimmt auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) teil. Seine Pläne, die Abgabe des Biontech-Impfstoffs an Hausärzte zu begrenzen, waren am Wochenende auf massive Kritik gestoßen. Auch der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz (GMK), Bayerns Ressortminister Klaus Holetschek (CSU), hatte Spahn aufgefordert, die Pläne zurückzuziehen.

Holetschek für allgemeine Impfpflicht

Auch über eine Corona-Impfpflicht soll bei der Videoschalte gesprochen werden. Geplant ist sie bisher für bestimmte Berufsgruppen und Pflegeeinrichtungen. Holetschek plädiert inzwischen für eine allgemeine Impfpflicht. Er sei eigentlich immer ein Gegner einer Impfpflicht gewesen, aber inzwischen glaube er auch nach Empfehlungen der Wissenschaftsakademie Leopoldina und des Ethikrates, dass man relativ schnell über dieses Thema sprechen müsse. Zudem wollen die Gesundheitsminister heute über die bevorstehende Zulassung eines Impfstoffs für die Fünf- bis Elfjährigen sprechen.

Diskussion um Deckelung der Biontech-Lieferungen

Das Bundesgesundheitsministerium hatte jüngst die Bestellmengen für Biontech-Impfstoff gedeckelt: Arztpraxen sollen demnach zunächst nur noch maximal 30 Dosen des Präparats von Biontech pro Woche bestellen können. Das stieß auf heftige Kritik, auch in Bayern: Gesundheitsminister Klaus Holetschek protestierte gegen die angekündigte Begrenzung der Biontech-Auslieferungen und hatte angekündigt, das Thema auf die Tagesordnung der GMK-Beratungen zu setzen. "Das muss besprochen und gelöst werden", so Holetschek.

Spahn wirbt für Moderna

Bundesgesundheitsminister Spahn bemühte sich indessen, Vorbehalte gegen den Moderna-Impfstoff für das Boostern zu zerstreuen. "Moderna ist ein guter, sicherer und sehr wirksamer Impfstoff", sagte der CDU-Politiker. Zugleich kündigte er an, dass viele Auffrischungsimpfungen auch künftig mit dem von vielen Bürgern bevorzugten Impfstoff von Biontech vorgenommen werden können.

Laut einem Schreiben an die Länder soll das Präparat von Moderna bei den Auffrischungsimpfungen vermehrt zum Einsatz kommen. Zur Begründung wurde auch darauf verwiesen, dass andernfalls ab Mitte des 1. Quartals 2022 eingelagerte Moderna-Dosen zu verfallen drohten. Aktuell mache der Impfstoff von Biontech über 90 Prozent der Bestellungen aus.

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