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Ein abgelehnter Asylbewerber verbirgt sein Gesicht, während er auf seine Abschiebung wartet

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Bericht: Fast jede zweite Abschiebung wird abgebrochen

In den ersten drei Monaten dieses Jahres ist einem Medienbericht zufolge fast jede zweite geplante Abschiebung aus Deutschland abgebrochen worden. Meist liegt das daran, dass die betroffenen Asylbewerber nicht aufzufinden sind.

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Wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe unter Berufung auf die Bundespolizei berichten, wurden im ersten Quartal 5.548 abgelehnte Asylbewerber abgeschoben. Im selben Zeitraum hätten die Behörden aber 4.752 Rückführungen im Vorfeld abbrechen müssen, etwa weil die betreffenden Personen nicht angetroffen worden seien. In 75 Fällen hätten Piloten oder ihre Fluggesellschaften die Beförderung verweigert.

Piloten verweigern Beförderung aggressiver Flüchtlinge

Im Jahr 2017 wurden dem Bericht zufolge 314 Abschiebungen aus diesem Grund abgebrochen, 2016 waren es 139 Fälle. Jörg Handwerg, Vorstandsmitglied bei der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, rechtfertigte das Vorgehen der Piloten. Wenn jemand an Bord komme, "der gewalttätig wird und sich aggressiv verhält, muss der Kapitän die Beförderung überdenken", sagte er den Funke-Zeitungen.

Bei der Bundespolizei stößt diese Haltung auf wenig Verständnis. Abschiebungen würden abgebrochen, obwohl bei einer von der Polizei begleiteten Rückführung sichergestellt werde, dass von der Person "keine Gefahr für die Sicherheit und Ordnung an Bord des Luftfahrzeuges ausgeht", sagte ein Sprecher. Bei Sammelrückführungen würden nun alternativ zu den Linienflügen Maschinen gechartert.