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Andrea Nahles

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Andrea Nahles ist neue SPD-Fraktionschefin

Mit Andrea Nahles an der Spitze will sich die SPD im Bundestag nach ihrer historischen Wahlniederlage Oppositionsarbeit betreiben. Die 47 Jahre alte bisherige Arbeitsministerin erhielt in der Fraktion 137 von 152 abgegebenen Stimmen.

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14 Abgeordnete stimmten gegen Nahles, es gab eine Enthaltung. Das entspricht laut SPD einer Zustimmung für die Fraktionschefin von 90,7 Prozent.

Mit ihrer Wahl hat Nahles eines der wichtigsten Ämter inne, das die SPD derzeit zu vergeben hat. Zugleich ist sie die erste Frau, die an der Spitze der Fraktion steht.Noch vor wenigen Jahren hätte kaum jemand aus ihrer Partei Nahles für diesen Posten auf dem Schirm gehabt. Vielen war die ehemalige Juso-Vorsitzende nicht erst seit ihrer Ablehnung der Agenda 2010 zu links, zu krawallig und - spätestens nach einem verunglückten Auftritt im Bundestag, als sie als Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die "Pippi Langstrumpf"-Melodie anstimmte - zu schrill.

Als Arbeitsministerin der großen Koalition versuchte Nahles, dieses Image loszuwerden. Ihr Ministerium gilt als das fleißigste der vergangenen Legislaturperiode. Gesetze wurden fast im Monatstakt vorgelegt. Mit viel Pragmatismus und zähem Ringen um Kompromisse setzte Nahles unter anderem die Rente mit 63 Jahren und den Mindestlohn durch. Die Mutter einer kleinen Tochter ist katholisch und Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Sie löst auf Vorschlag von SPD-Chef Martin Schulz den bisherigen Fraktionschef Thomas Oppermann ab, der auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte.

Schneider neuer Parlamentarischer Geschäftsführer

Zum neuen Parlamentarischen Geschäftsführer wählte die SPD-Fraktion den Thüringer Carsten Schneider, der Sprecher des "Seeheimer Kreises" ist. Der Finanzexperte gehört damit zum rechten Flügel der SPD.

Zwischenzeitlich war als Parlamentarischer Geschäftsführer auch der jetzige SPD-Generalsekretär Hubertus Heil im Gespräch gewesen. Einige SPD-Abgeordnete hatten in den vergangenen Tagen kritisiert, dass Schulz mit Personalvorschlägen vorgeprescht war, ohne zuvor mit den Abgeordneten zu sprechen.