Das Atomkraftwerk Saporischschja (Archivbild)
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Das Atomkraftwerk Saporischschja war russischen Angaben zufolge von der externen Stromversorgung abgeschnitten.

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AKW Saporischschja wieder an der Stromversorgung angeschlossen

Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja wird wieder mit Strom versorgt. Am Morgen hatte der Chef der Atomenergiebehörde IAEA Grossi die nukleare Sicherheitslage im Kraftwerk wegen eines Stromausfalls als "extrem gefährdet" bezeichnet.

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Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach einem Stromausfall wieder am Netz. Am Morgen war das AKW ohne Strom gewesen und der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hatte sich besorgt auf Twitter geäußert: "Die nukleare Sicherheitslage im Kraftwerk ist extrem gefährdet."

Der ukrainische Atomkonzern Enerhoatom hat den Zwischenfall bestätigt. Das AKW wurde zwischenzeitlich über Notaggregate versorgt, teilte ein von der Regierung in Moskau eingesetzter Statthalter eines Teils der von Russland kontrollierten Region mit. Statthalter Wladimir Rogow beschuldigte die Ukraine, eine unter ihrer Kontrolle stehende Stromleitung gekappt zu haben. Eine Stellungnahme der Ukraine dazu liegt bisher nicht vor.

Nostrom-Aggregate reichen für zehn Tage

Die Kühlung würde über die vorhandenen Dieselgeneratoren gewährleistet, hieß es vom Betreiber am Morgen. Für diese sei für zehn Tage Treibstoff vorhanden. Insgesamt sei es bereits der siebte Ausfall der Stromversorgung seit dem Beginn der russischen Besetzung im März 2022 gewesen.

Die IAEA in Wien ist besorgt, dass ein Ausfall der Kühlsysteme zu einer Überhitzung der Brennstäbe und des Atommülls und damit zu einem nuklearen Unfall führen könnte. Seit längerem wird über eine ukrainische Gegenoffensive in der Südukraine spekuliert, die auch eine Rückholung des Atomkraftwerks vorsieht. Im Oktober vergangenen Jahres scheiterte bereits eine ukrainische Landungsoperation am Kraftwerk.

IAEA-Chef Grossi fordert Sicherheitsvereinbarung

Grossi forderte erneut eine Vereinbarung zwischen Kiew und Moskau, das größte Kernkraftwerk Europas nicht anzugreifen und nicht als militärische Basis zu nutzen. "Das kann so nicht weitergehen", schrieb er.

Mit Informationen von dpa und Reuters.

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