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AfD-Landtagsfraktion entzieht Poggenburg das Vertrauen

Die AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt hat sich gegen ihren Vorsitzenden André Poggenburg gestellt. In einer geheimen Vertrauensabstimmung erhielt der 42-Jährige nur drei Stimmen von Unterstützern wie aus Fraktionskreisen bekannt wurde.

Poggenburg soll nach der Abstimmung angekündigt haben, spätestens am kommenden Montag zurücktreten zu wollen. Anlass für die Aussprache und den anschließenden Entzug des Vertrauens seien Rückmeldungen aus den Kreisverbänden nach Poggenburgs umstrittener Rede beim Politischen Aschermittwoch in Sachsen gewesen. Dort hatte Poggenburg in Deutschland lebende Türken als "Kümmelhändler" und "Kameltreiber" verunglimpft, die in Deutschland "nichts zu suchen und nichts zu melden" hätten. 

Parteiaustritte nach Aschermittwochsrede

Das brachte ihm auch parteiinterne Kritik ein. Einzelne Kreisverbände meldeten vermehrte Austritte und zurückgezogene Mitgliedsanträge. Poggenburg, der auch den zerstrittenen sachsen-anhaltischen Landesverband führt, steht intern schon länger wegen seines Führungsstils in der Kritik.

Drei AfD-Abgeordnete verließen bereits die einst 25-köpfige Fraktion im Magdeburger Landtag. Seine Arbeitsweise sorge für Kritik, ihm fehle die Fähigkeit zur Selbstkritik und guten Führung, hieß es. Poggenburg selbst war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Eine Fraktionssprecherin wollte die Berichte zunächst nicht kommentieren.