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Abgas-Betrug: BMW in den USA angeklagt

Neuer Ärger für BMW: In den USA hat eine Anwaltskanzlei Sammelklage gegen den Münchner Autobauer eingereicht. Der Grund: Mutmaßlicher Betrug bei Abgaswerten. Die Vorwürfe gehen deutlich über die Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft hinaus.

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BMW bekommt nun auch in den USA juristischen Ärger. Eine Anwaltskanzlei reichte am Dienstag im Namen von Verbrauchern Klage gegen den Münchner Autobauer ein. Die auf Sammelklagen spezialisierte Kanzlei Hagens Berman wirft BMW vor, bei zehntausenden Dieselfahrzeugen der Modelle X5 und 335d überhöhte Abgaswerte durch die Installation einer speziellen Software kaschiert zu haben. Die Emissionen von gesundheitsschädlichen Stickoxiden hätten bis um das 27-fache über den geltenden Grenzwerten gelegen. "Niemand hätte diese Autos gekauft, wenn BMW die Wahrheit erzählt hätte", erklärte Steven Berman, geschäftsführender Gesellschafter der Anwaltsfirma.

Mittlerweile Klagen gegen sechs Autobauer

Die Klage gegen BMW ähnelt jenen, die im Dieselskandal in den USA gegen Volkswagen eingereicht worden waren. Den Wolfsburgern ist der Skandal in den Vereinigten Staaten extrem teuer zu stehen gekommen: Die Summe der dortigen Entschädigungen und Strafzahlungen beläuft sich inzwischen auf mehr als 22 Milliarden Dollar (18,5 Milliarden Euro).

BMW wiederum hatte Ende Februar erklärt, "irrtümlich" eine fehlerhafte Abgas-Software in tausende Fahrzeuge eingebaut zu haben. Weltweit sollten deshalb mehr als 11.000 Wagen zurückgerufen werden, teilte das Unternehmen mit. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt wegen des Skandals und ließ in der vergangenen Woche die Konzernzentrale durchsuchen.

In den USA sind mit der jetzigen Klage gegen BMW inzwischen bereits sechs Automobilhersteller wegen angeblichen Abgas-Betrugs verklagt worden, Hagens Berman ist dabei eine treibende Kraft. Neben Fiat Chrysler, Ford und General Motors gehört auch Daimler zu den verklagten Unternehmen.