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US-Präsident Donald Trump bei Pressekonferenz zu Gewalt in Charlottesville

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Trump nach Charlottesville weiter in der Kritik

Nach der Gewalt in Charlottesville hat das Weiße Haus Äußerungen von US-Präsident Donald Trump verteidigt. Der Präsident habe klar betont, dass er Gewalt und Hass verurteile, hieß es in der Erklärung. Das gelte auch für Neonazis und den Ku-Klux-Klan.

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Politiker von Demokraten und Republikanern werfen Trump vor, sich nicht klar genug von den rechten Gruppen distanziert zu haben. Der Bürgermeister der Universitätsstadt Charlottesville in Virginia, Michael Signer, machte den Präsidenten mit Hinweis auf dessen Wahlkampf-Rhetorik sogar für die Eskalation am Samstag mitverantwortlich.

"Trump hat im Wahlkampf die Wahl getroffen, unseren schlimmsten Vorurteilen in die Hände zu spielen. Und ich glaube, was wir sehen, ist eine direkte Linie zwischen dem, was an diesem Wochenende passiert ist und dieser Wahl. Die Extremistengruppen seien praktisch in eine Präsidentschaftskampagne eingeladen worden und fühlen sich dadurch ermutigt. Im Land herrscht eine Atmosphäre von Grobheit, Zynismus und Einschüchterung. Das muss enden, und es kann jetzt enden." Michael Signer, Demokrat

Der republikanische Senator und Ex-Präsidentschaftskandidat Marco Rubio erklärte, es sei "sehr wichtig, dass der Präsident die Ereignisse als das beschreibt, was sie sind: als Terroranschlag weißer Rassisten". In mehreren US-Städten versammelten sich Menschen zu Demonstrationen gegen Rassismus.

Rechtsextremer Hintergrund des 20-Jährigen

Am Samstag war es am Rande einer Kundgebung von Hunderten Mitgliedern verschiedener rassistischer Gruppen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten gekommen. 15 Menschen wurden verletzt. Danach fuhr ein mutmaßlicher Rechtsextremist mit einem Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten und rammte zwei Fahrzeuge. Eine 32-jährige Frau starb, weitere 19 Menschen erlitten teils schwere Verletzungen. Der 20-jährige Autofahrer wurde später festgenommen und soll heute erstmals vor einem Gericht erscheinen. Ihm werden Totschlag, mehrfache Körperverletzung und Fahrerflucht vorgeworfen. Weitere Anklagepunkte könnten hinzukommen. 

Inzwischen verdichteten sich die Hinweise darauf, dass der junge Mann aus dem US-Staat Ohio ein Neonazi-Sympathisant war. So schilderte ein ehemaliger Lehrer nach Angaben der "Washington Post", dass der mutmaßliche Täter spätestens seit dessen High-School-Zeiten von Nazi-Sichtweisen und Adolf Hitler fasziniert gewesen sei. Auch soll er Stunden vor dem mutmaßlichen Anschlag mit einer Gruppe Rechtsextremisten zusammen gestanden haben.