"Wir reden jetzt über die Regierungsbildung in Berlin und nicht über Personalfragen und Verfahrensfragen." Horst Seehofer in Berlin
Er verwies auf den CSU-Vorstandsbeschluss, dass für die Dauer der Gespräche in Berlin keine CSU-Personaldebatte erfolgen solle. "So lange wir hier über die historische Frage reden, ob eine Regierungsbildung möglich ist, beteilige ich mich nicht an Personaldiskussionen", sagte Seehofer. "Dabei bleibt's."
Huber: "Überlegenswert"
Der frühere CSU-Chef Erwin Huber sagte der "Passauer Neuen Presse", er sei "überrascht" von dem Personal- und Verfahrensvorschlag noch während der Sondierungsgespräche in Berlin. Persönlich finde er, ein Mitgliederentscheid sei "natürlich überlegenswert". Allerdings dauere das viele Monate und könne erst vom neuen Vorstand gestartet werden. "Das bedeutet viele Monate Selbstbeschäftigung und inneren Wahlkampf mit allen möglichen Belastungen", sagte Huber. Das müsse sehr gründlich geprüft werfen.
Machtkampf um Seehofer-Nachfolge
Die bayerische Junge Union hatte sich Anfang November offen gegen Seehofer gestellt und nach dem schlechten Bundestagswahlergebnis einen personellen Neuanfang gefordert. Wunschkandidat des Parteinachwuchses: Finanzminister Markus Söder. Auch damals beharrte Seehofer darauf, zuerst in Berlin zu einem Abschluss zu kommen, und dann in München in die Personaldiskussion zu gehen. Dazu sollten heute eigentlich eine Vorstands- und eine Fraktionssitzung stattfinden. Weil sich die Jamaika-Gespräche in Berlin verzögerten, sind diese entscheidenden Termine aber auf nächsten Samstag verschoben.