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Wahl in Russland

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Präsidentschaftswahlen in Russland läuft

Als erstes hatten die Wahllokale bereits im Fernen Osten geöffnet. Das war nach unserer Zeit 21 Uhr gestern Abend. Es gilt als sicher, dass Amtsinhaber Wladimir Putin die Wahl gewinnt und damit bis 2024 an der Spitze Russlands bleiben soll.

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Der Urnengang wird sich über elf Zeitzonen erstrecken. Heute Abend um 19 Uhr (MEZ) werden die Wahllokale als letztes in der Exklave Kaliningrad schließen. 109 Millionen Menschen sind in Russland aufgerufen ihren neuen Präsidenten zu wählen.

Putin sicherte sich längere Amtszeit

Unter dem jetzigen Präsidenten gab es eine Verfassungsänderung. Danach verlängert sich die Amtszeit von vier auf sechs Jahre. Die neuesten Umfrageergebnisse zeigen, dass vor allem die Krim-Annexion im Jahr 2014 Putin steigende Werte brachte. Seitdem ging Russland wieder auf Konfrontationskurs mit dem Westen. Und er koppelte sein Land immer weiter ab, machte es bei Lebensmitteln, Banken und Internet unabhängig.

Wiederwahl ist unzweifelhaft

Putins hat zwar sieben Gegenkandidaten, aber alle gelten als chancenlos. Der einzige Herausforderer, der dem Staatschef hätte gefährlich werden können, der Anti-Korruptions-Aktivist Alexej Nawalny, wurde von der Wahl ausgeschlossen.

Die Wahl Putins gilt als sicher und damit seine vierte Amtszeit. Der 65-jährige Kremlchef liegt nach den neuesten Umfragen bei über 70 Prozent der Stimmen. Das wäre auch ein persönlicher Rekord für Putin. Alle anderen Kandidaten liegen bei unter 10 Prozent und sind damit keine echte Konkurrenz, obwohl auch hier die anderen Parteien stark an einer Verjüngung interessiert waren. So zum Beispiel tritt auch die 36-jährige Fernsehmoderatorin Xenia Sobtschak an. Sie ist die Tochter des früheren St. Petersburger Bürgermeisters Anatoli Sobtschak und der war bis in die 90er Jahre Putins Stellvertreter. An TV-Debatten nahm der jetzige Amtsinhaber stets nie selbst teil.

Druck auf Wähler

Die liberale Zeitung "Nowaja Gaseta" berichtete, Studenten in mehreren Städten sei gedroht worden, sie bekämen Probleme bei den Prüfungen oder würden von der Hochschule geworfen, wenn sie nicht zur Wahl gingen. Auch staatliche Betriebe übten - wie bereits bei früheren Wahlen - Druck auf ihre Mitarbeiter aus.

"Das sind nicht wirklich Wahlen wie in westlichen Ländern. Wenn sie ihr Missfallen ausdrücken wollen, gehen sie nicht hin. "
Stepan Gonscharow vom unabhängigen Umfrageinstitut Lewada gegenüber der Nachrichtenagentur AFP

Die Russen hätten keine echte Auswahl zwischen starken Präsidentschaftskandidaten. Die Umfrageinstitute rechneten mit einer Wahlbeteiligung zwischen 63 und 67 Prozent.