“Wir werden heute erneut die Stärke eines unbeugsamen Volkes unter Beweis stellen“, schrieb der 54 Jahre alte Spitzenkandidat der separatistischen Allianz JuntsxCat (Gemeinsam für Katalonien) heute auf Twitter.
Puigdemont hatte sich Ende Oktober unmittelbar nach seiner Absetzung durch die Madrider Zentralregierung in die belgische Hauptstadt abgesetzt, um einer Festnahme zu entkommen. Zuvor hatte er am 1. Oktober ein von der Justiz verbotenes Unabhängigkeits-Referendum abhalten lassen und anschließend einen Prozess zur Abspaltung von Spanien eingeleitet.
Kehrt der frühere Journalist und studierte Philologe nach Spanien zurück, droht ihm die Festnahme. Genau wie seine Mitstreiter riskiert der Rock-Fan und Vater zweier kleiner Mädchen wegen Rebellion, Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Mittel eine lange Haftstrafe.
Rückkehr bei Wahlsieg
Bei einem Wahlsieg will er aber dennoch zurück in die Heimat: "Ich werde das Risiko einer Verhaftung eingehen, um als Präsident eingesetzt zu werden", versprach er seinen Anhängern.
Nach allen Umfragen hat Puigdemont derweil kaum Chancen auf den Sieg. Als Favoriten gelten der Spitzenkandidat der separatistischen linksnationalistischen Partei ERC, Oriol Junqueras, der als Ex-Vize Puigdemonts in Untersuchungshaft sitzt, sowie Separatisten-Gegnerin Inés Arrimadas von der liberalen Partei Ciudadanos.
Hohe Wahlbeteiligung erwartet
Bei der Regionalwahl in der spanischen Konfliktregion Katalonien zeichnet sich eine hohe Wahlbeteiligung ab. Bis 13.00 Uhr hatten knapp 34,7 Prozent aller wahlberechtigten Bürger ihre Stimme abgegeben, wie die Wahlbehörden mitteilten. Das seien nur 0,4 Prozentpunkte weniger als bei der Parlamentswahl im Herbst 2015, hieß es.