Der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst und seine Kollegen sind mit ihrer russischen Sojus-Kapsel an der ISS angedockt. Der Außenposten der Menschheit liegt rund 400 Kilometer über der Erde. Um 15.01 Uhr deutscher Zeit dockte die Kapsel an der Station an, wie die russische Raumfahrtagentur Roskosmos mitteilte. Bis zum späteren Nachmittag sollen Gerst, der russische Kosmonaut Sergej Prokopjew und die Nasa-Astronautin Serena Auñón-Chancellor die Sojus-Kapsel verlassen und durch eine Luke in die ISS einschweben.
Start in Kasachstan
Am Mittwoch ist das Raumschiff vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Die Internationale Raumstation befindet sich genau über Baikonur. Sechs Monate soll Gersts Aufenthalt dauern. Er übernimmt als erster Deutscher das Kommando der internationalen Raumstation ISS.
Zahlreiche Experimente im All geplant
Dies ist der zweite Langzeitaufenthalt von Gerst auf der ISS. Er wird auch bei dieser Mission an zahlreichen Experimenten beteiligt sein. Von den Forschungsvorhaben stammen 67 aus Europa, davon wiederum 41 aus Deutschland. Zu den Experimenten während der "Horizons"-Mission zählt nach Angaben des Deutschen Raumfahrtzentrums DLR das mobile Assistenzsystem "Cimon".
"Cimon": maschineller Kumpel im All
Das mobile Assistenzsystem "Cimon" soll Gerst bei seinem Alltag auf der Station unterstützen. Damit kommt zum ersten Mal auf der ISS eine künstliche Intelligenz zum Einsatz - in "Person" eines maschinellen Assistenten, der unter anderem Stimme und Gesicht erkennen kann. Mit "Cimon" soll unter anderem die Mensch-Maschine-Interaktion mit künstlicher Intelligenz über längere Phasen erprobt werden.