Die Opposition in Bayern wirft Innenminister Herrmann und der CSU vor, das Gespür für die Sorgen der Bürger verloren zu haben. Hintergrund sind die Äußerungen Herrmanns, bei den Kritikern des geplanten Polizeiaufgabengesetzes handle es sich auch um unbedarfte Menschen, die durch - Zitat - "Lügenpropaganda" in die Irre geführt wurden. Der frühere Bundesinnenminister Baum (FDP) sagte im Deutschlandfunk, das Gesetz verstoße gegen das Verfassungsrecht.
Im Streit über die Kreuz-Pflicht in bayerischen Behörden verschärft die CSU den Ton gegenüber der katholischen Kirche. CSU-Chef Seehofer wies in einem Interview die Kritik des Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Marx, zurück. Wörtlich sagte er: "Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass der Kardinal es kritisiert, wenn Kreuze in unseren bayerischen Behörden aufgehängt werden", sagte er. Marx hatte kritisiert, die bayerische Staatsregierung schüre mit ihrem Erlass Spaltung, Unruhe und Gegeneinander.
Bundeskanzlerin Merkel hat die Aufkündigung des Iran-Abkommens durch US-Präsident Trump scharf kritisiert. Beim Katholikentag in Münster sagte Merkel, es sei nicht richtig, ein Abkommen, das verabredet wurde, einseitig zu beenden. Wörtlich fügte sie hinzu: "Das verletzt das Vertrauen in die internationale Ordnung." Gleichzeitig meldete die Kanzlerin Zweifel an, ob das Atomabkommen ohne die USA überhaupt zu halten ist.
Nach dem schweren Zugunglück mit zwei Toten in Aichach prüfen die Ermittler, ob der Fahrdienstleiter möglicherweise zwei Gleise verwechselt hat. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel" vorab. Laut Fahrplan hätte der Personenzug eigentlich auf Gleis 1 einfahren sollen, wurde jedoch per Hand irrtümlich auf Gleis 2 geleitet. Dort kam es dann zum Aufprall. Die Ermittler prüfen laut Oberstaatsanwalt Nickolai zudem, ob der Fahrdienstleiter unter dem Einfluss von Alkohol, Drogen oder anderen Substanzen stand oder ob er abgelenkt war.
Russland verweigert dem ARD-Dopingexperten Hajo Seppelt das Visum für die Fußball-Weltmeisterschaft. Das teilte der Südwestrundfunk am Abend mit. Seppelt stehe auf einer Liste der unerwünschten Personen und könne daher nicht einreisen. Weiter heißt es in der Mitteilung, die ARD betrachtet dies als beispiellosen Eingriff in die Pressefreiheit. Seppelt hatte in den vergangenen Jahren mit seinen Beiträgen maßgeblichen Anteil daran, das russische Doping-System aufzudecken. Auch die Bundesregierung kritisierte die Verweigerung.