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Verdächtiger bei Festnahme in Tres Cantos am 21. August

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Drei spanische Terrorverdächtige bleiben in Haft

Nach den Anschlägen in Spanien bleiben drei der vier festgenommenen Tatverdächtigen in Haft. Ein mutmaßliches Mitglied der Terrorzelle ließ ein Richter unter Auflagen frei. Gegen ihn gebe es nicht genügend Beweise, urteilte er.

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Untersuchungsrichter Fernando Andreu gewährte zwei Beschuldigten keine Möglichkeit, auf Kaution freizukommen. Der Dritte, der Besitzer eines Internetcaqfes in der Stadt Ripoll, kam zunächst für weitere 72 Stunden in Untersuchungshaft. Den Verdächtigen würden unter anderem Tötungsdelikte, Mitgliedschaft in einer Terrororganisation und der Umgang mit Sprengstoff vorgeworfen. Der auf freien Fuß gesetzte Mann habe seinen Pass abgeben müssen, dürfe Spanien nicht verlassen und müsse sich wöchentlich bei Gericht melden.

Planänderung nach Explosion der Bombenwerkstatt

Aus den Gerichtsdokumenten geht zudem hervor, dass die Mitglieder der Extremistenzelle zwischen den Anschlägen in Barcelona und Cambrils Messer und eine Axt kauften. Demnach hätten die Terroristen nach der unbeabsichtigten Explosion ihrer Bombenwerkstatt in einem Haus in Alcanar am Tag zuvor kurzfristig ihre Pläne geändert. Laut den Gerichtsunterlagen sagte Mohamed Houli Chemlal aus, man habe eigentlich mehrere größere Bombenanschläge in Barcelona geplant. Medienmeldungen zufolge sollte die Kathedrale Sagrada Familia eines der Anschlagsziele sein. Unbestätigt blieben Insiderangaben, wonach Chemlal der einzige der vier überlebenden Beschuldigten sein soll, der eine Tatbeteiligung zugegeben hat. Die drei anderen hätten alle Vorwürfe zurückgewiesen.

Festnahmen auch in Marokko

Wegen mutmaßlicher Verbindungen zu der Gruppe wurden darüber hinaus offenbar in Marokko zwei Männer festgenommen. Ein 28-Jähriger soll geplant haben, die spanische Botschaft in der Stadt Rabat anzugreifen. Der zweite Verdächtige soll in der spanischen Stadt Ripoll gelebt haben, wo auch mehrere der mutmaßlichen Attentäter wohnten.