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Donnerstag, 26. Juli: Das war der Tag

Wissenschaftsministerin Kiechle verschwieg Interessenskonflikt +++ Hitze führt zu massiven Problemen +++ Ex-Liebhaber hat kein Recht auf Vaterschaftstest +++ Gedenktafeln für NS-Opfer in München +++ Polizei findet 17 Millionen Euro-Diamanten in Dubai

Bayerns Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Kiechle, hat in ihrer Zeit als Forscherin der TU München eine Doppelrolle als Wissenschaftlerin und Teilhaberin eines Unternehmens nicht ausreichend offengelegt. Wie gemeinsame Recherchen des BR mit NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung ergaben, lobte sie im Februar in einer Pressemitteilung einen neuen Test für Brustkrebs-Patientinnen. Dieser bedeute "für uns Ärzte einen großen Fortschritt in der Behandlungsoptimierung", schrieb Kiechle. Dabei äußerte sie sich als Professorin der TU München, verschwieg aber, dass sie an dem Unternehmen, das den Test entwickelt hat, mit 10 Prozent beteiligt ist. Kiechle räumte auf Anfrage ein, es wäre in der Tat besser gewesen, ihre Firmenbeteiligung deutlicher darzustellen.

Nach tagelanger Dauerhitze wird die Situation in manchen Regionen in Deutschland bedenklich. So nähert sich die Wassertemperatur im Rhein nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz der kritischen Grenzmarke von 28 Grad. Der BUND fordert deshalb den sofortigen Stopp aller industriellen Abwärme-Einleitungen in den Rhein. Mehrere Kraftwerke mussten ihre Leistung bereits drosseln. Der schweizerische Fischereiverband befürchtet, dass es wegen der hohen Wassertemperaturen in der nächsten Woche am Oberlauf des Rheins zu einem großen Fischsterben kommen wird. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ist die Waldbrandgefahr extrem hoch; im Norden Bayerns gilt Warnstufe 4 von 5. Viele Wasserstraßen sind wegen des niedrigen Pegels nur noch eingeschränkt befahrbar.

Der Ex-Liebhaber einer verheirateten Frau hat kein Recht darauf zu erfahren, ob er der Vater eines ihrer Kinder ist. Das hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschieden. Er schloss sich damit den Urteilen der deutschen Vorinstanzen an. Der Mann hatte im Jahr 2004 eine Beziehung mit der sechsfachen Mutter begonnen. Sie endete, kurz nachdem die Frau im Oktober 2006 ein weiteres Kind geboren hatte. Die Frau und ihr Ehemann verweigerten dem Beschwerdeführer den Kontakt zu dem Mädchen. Der Mann konnte auch vor deutschen Gerichten keinen Vaterschaftstest durchsetzen. Die Richter argumentierten, es sei ihnen um das Wohl des Kindes gegangen. Wäre die Vaterschaft des Mannes festgestellt worden, wäre womöglich die Familie des Kindes zerbrochen.

Im Münchner Stadtteil Maxvorstadt erinnert seit heute eine Gedenktafel an Opfer des NS-Regimes. Bei der Enthüllung des so genannten Erinnerungszeichens waren der Münchner Oberbürgermeister Reiter und Marian Offman von der Israelitischen Kultusgemeinde dabei. Die Gedenktafel erinnert an Franz und Tilly Landauer und ist an deren früherem Wohnhaus angebracht. Die Landeshauptstadt hatte sich für diese Form des Gedenkens entschieden, da die so genannten Stolpersteine - unter anderem in der jüdischen Gemeinde - auf Vorbehalte stießen.

Ermittler haben in dem arabischen Emirat einen gestohlenen blauen Diamenten im Wert von 17 Millionen Euro aufgespürt. Wie die Polizei in einem Video mitteilte, wurde der Edelstein von einem Mitarbeiter eines Geldtransport-Unternehmens entwendet. Der Mann habe den Diamanten dann in einem Schuhkarton auf einem Handelsschiff versteckt, das nach Sri Lanka fahren sollte. Die Polizei hatte nach der Sichtung von tausenden Stunden Video-Material und der Befragung von rund 100 Verdächtigen die gesamte Ladung des Schiffs beschlagnahmt und durchsucht. Der Hauptverdächtige sei festgenommen worden und habe die Tat gestanden, hieß es. Wer der Besitzer des Diamanten ist, blieb im Unklaren.