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Claudia Roth

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Ausweitung sicherer Herkunftsstaaten: Roth fordert Widerstand

Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth ruft zum Widerstand auf: Grün-regierte Bundesländer sollen gegen die geplante Ausweitung der Liste sicherer Herkunftsstaaten im Bundesrat stimmen – und die Pläne des Kabinetts so scheitern lassen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die betreffenden Länder sollten der von der großen Koalition geplanten Aufnahme von Tunesien, Marokko, Algerien und Georgien auf die Liste der sicheren Herkunftsstaaten nicht zustimmen, sagte Roth der "Bild am Sonntag". "Das ist ein Angriff auf das individuelle Asylrecht", sagte sie.

"Die Maghreb-Staaten sind nicht sicher. Und ich hoffe sehr, dass es von den grün-regierten Ländern einen aufrechten Gang im Bundesrat geben wird."

Verfolgungen und Missachtung von Pressefreiheit

In Tunesien, Marokko, Algerien gebe es Gruppen, die nicht sicher seien, begründete die Grünen-Politikerin ihre Forderung. Schwule, Lesben und Transgender würden verfolgt, Frauenrechte und Pressefreiheit missachtet.

"Weil es der CSU innenpolitisch ins Konzept passt, kann man die Realität in diesen Ländern nicht einfach umdefinieren."

Tunesien, Marokko, Algerien und Georgien

Das Kabinett hatte am Mittwoch beschlossen, die nordafrikanischen Staaten Tunesien, Marokko und Algerien sowie die Ex-Sowjetrepublik Georgien zu sicheren Herkunftsstaaten zu erklären. Dadurch könnten die Asylverfahren für Menschen aus diesen Ländern beschleunigt und abgelehnte Bewerber schneller abgeschoben werden.

Grüne bemängeln Menschenrechtslage in Maghreb-Staaten

Allerdings haben die Grünen Widerstand im Bundesrat gegen das Vorhaben angekündigt. Sie bemängeln die Menschenrechtslage in den nordafrikanischen Maghreb-Staaten.

Mindestens zwei Länder mit Regierungsbeteiligung der Grünen müssen in der Länderkammer für das Gesetz stimmen, damit eine Mehrheit zustande kommt. Die Grünen hatten eine Erweiterung der Liste sicherer Herkunftsstaaten bereits in der Vergangenheit scheitern lassen.