Die erleuchtete Marienfeste in Würzburg thront auf einem Weinberg über dem Main bei Dunkelheit.
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Die Stadt Würzburg will die Beleuchtung der Festung Marienberg auf LED-Lampen umrüsten.

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Würzburg will Festung mit LED beleuchten - und vorerst weniger

Die Stadt Würzburg will die Beleuchtung der Festung Marienberg auf LED-Technik umrüsten. Grund sind veraltete Scheinwerfer. Die Stadt hofft aber auch auf geringere Betriebskosten. Das kommt gelegen, denn Würzburg muss ohnehin sparen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Die Stadt Würzburg will die Beleuchtung der Festung Marienberg auf LED-Lampen umrüsten. Das hat der Stadtrat am Donnerstagabend mehrheitlich beschlossen. Grund dafür ist, dass die bisherige Beleuchtung veraltet ist. 25 der bestehenden 53 Scheinwerfer sind nach Angaben der Verwaltung bereits ausgefallen. Ersatzteile seien nicht lieferbar. Die Anlage ist mehr als 20 Jahre alt. Es sei nicht möglich, die Lampen zu reparieren.

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LED sparen Energie und langfristig Kosten

Die Stadt erhofft sich, durch die neue Beleuchtung den bisherigen Energieverbrauch um etwa 70 Prozent senken zu können. Das entspreche knapp 21.600 Kilowattstunden pro Jahr, die Betriebskosten sollen deutlich sinken. Allerdings kostet die Umstellung zunächst etwa 300.000 Euro. Die Verwaltung will das Vorhaben durch Mehreinnahmen an anderer Stelle finanzieren.

Die neuen LED-Lampen sollen dann erst einmal nur die Frontfassade zur Innenstadt beleuchten, also eine kleinere Fläche als zuletzt. Allerdings will sich der Stadtrat die Möglichkeit offenhalten, auf eine größere Beleuchtung umzusteigen – sobald wieder mehr Geld in der Stadtkasse vorhanden ist.

Haushaltsentwurf: Stadt Würzburg muss sparen

Auch das war Thema in der Stadtratssitzung am Donnerstag: Die finanzielle Situation in Würzburg bleibt angespannt. Stadtkämmerer Robert Scheller stellte den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr vor. Demnach rechnet die Stadtverwaltung damit, Schulden aufnehmen zu müssen, um alle Kosten decken zu können. Während die Einnahmen voraussichtlich stabil bleiben werden, erwartet die Stadt steigende Ausgaben.

Vor allem die Personalkosten belasten im kommenden Jahr die Bücher. Wie Robert Scheller am Abend erklärte, erwartet er um 10,9 Prozent beziehungsweise 19,1 Millionen Euro höhere Personalkosten als noch in diesem Jahr. Das resultiere im Wesentlichen aus den Tarifabschlüssen im öffentlichen Dienst. Die Personalkosten machen damit mehr als ein Drittel des Verwaltungshaushaltes aus.

Bereits 2023 Rücklagen angezapft

Die Sorgenfalten bei Kämmerer Scheller sind auch deshalb groß, da die Verwaltung bereits im Haushalt 2023 die städtischen Rücklagen angezapft hat. Hinzu kommen laufende beziehungsweise geplante Großprojekte. Zum Beispiel soll bis 2028 die Straßenbahnlinie 6 in Richtung des Stadtteils Hubland entstehen. Zwar dürfen die Verantwortlichen mit hohen Fördersummen des Bundes und des Freistaats rechnen. Doch allein die städtebaulichen Begleitmaßnahmen taxiert Scheller derzeit auf etwa 60 Millionen Euro: "Mir fehlt dabei die Phantasie, wie wir das, auch wenn über Jahre verteilt, neben unseren anderen Projekten finanzieren wollen."

Sorge um Finanzierung der Theater-Sanierung

Auch die langwierige Sanierung des Mainfranken Theaters macht sich in den städtischen Finanzen zunehmend bemerkbar. Die Fördermittel sind bereits abgerufen. Die Sanierung muss nun vor allem durch Fremdkapital finanziert werden. Zins- und Tilgungszuschüsse wachsen deutlich. Scheller hofft, bei den Förderungen möglicherweise nachverhandeln zu können. Andernfalls wachse ein "eminentes Risiko für die städtischen Finanzen heran". Geplant war das Theater einst mit Gesamtkosten in Höhe von 72 Millionen Euro, zuletzt rechneten die Verantwortlichen mit 102 Millionen Euro.

Regierung hatte bereits für 2023 Prüfung angemahnt

Über den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr wird der Stadtrat Ende November beraten. Dann haben die Stadträte zwei Tage lang die Möglichkeit, Änderungen zu beantragen und darüber abzustimmen. Den städtischen Haushalt muss die Regierung von Unterfranken anschließend genehmigen. Die hatte bereits für das laufende Jahr angemahnt, Investitionsprojekte zu überprüfen.

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