Der ehemalige Waldführer Jan Turner, der den Nationalpark nach dem Ausbruch der Gehegewölfe für den Abschuss von zwei Tieren kritisiert und gemeinsam mit Mitstreitern zu Störaktionen aufgerufen hatte, plane keine weiteren Aktionen dieser Art. Das sagte Turner am Dienstag dem BR auf Nachfrage.
Der Facebook-Aufruf vom Wochenende, die Suchtrupps durch Lärm oder Rufe im Wald zu stören, stehe zwar noch im Netz. Aber letztlich sei es Sache jedes einzelnen, ob er tatsächlich etwas mache. Es seien keine Gemeinschaftsaktionen geplant, weil "wir nicht für Chaos im Nationalpark sorgen wollen und auch nicht wollen, dass etwas entgleist." Letztlich gehe es um die Tiere.
Zustimmung und Kritik
Jan Turner habe für den Aufruf vor allem Zustimmung im Netz bekommen. Kritik habe es vor allem von nationalparknahen Menschen gegeben. Turner wies auch den Verdacht in den sozialen Medien zurück, ob nicht er oder andere Aktivisten das Tor zum Wolfsgehege geöffnet haben könnten.
"Das ist ein sehr absurder Gedanke." Jan Turner
Er setzte sich für die Natur ein. Da sei es "völlig undenkbar", so etwas zu machen. "Man weiß letztlich, dass man den Tieren schaden würde". Er glaube, dass es ein Wolfsgegner war, der mit seiner Tat "alles eskalieren lassen will."
Jan Turner hatte nach dem Abschuss des ersten ausgebrochenen Gehegewolfs durch einen Nationalpark-Suchtrupp aus Protest sein Ehrenamt als Waldführer niedergelegt, die Nationalparkverwaltung heftig kritisiert und später zu Störaktionen beim Wiedereinfangen der Tiere aufgerufen. Er fürchtete, dass auch die drei noch freien Wölfe erschossen würden.
Der Nationalparkverwaltung ist es noch immer nicht gelungen, sie wieder einzufangen. Noch immer keine heiße Spur hat die Polizei bislang zu dem unbekannten Täter, der am 6. Oktober das Wolfsgehegetor geöffnet und so den Ausbruch von insgesamt sechs Wölfen ermöglicht hat. Die Ermittlungen laufen weiter.