Es war das erste größere Treffen der örtlichen SPD-Politiker nach dem Interview am Wochenende in der "Mittelbayerischen Zeitung", in dem sich der suspendierte Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs erstmals nach Monaten geäußert hat. Margit Wild, Mitglied des Landtags, ist der Meinung, dass Wolbergs' Interview-Aussagen hier nichts verloren haben: "Ich muss ganz einfach sagen: Das ist seine Entscheidung und die akzeptiere ich."
Der Kreisvorsitzende Rainer Hummel ist da anderer Meinung. Er hält eine Rückkehr Wolbergs' in die Politik durchaus für möglich.
"Ich finde es gut, dass er in die Offensive geht, seine Sicht der Dinge darstellt, denn das hat über Monate gefehlt in der Berichterstattung." Rainer Hummel
SPD-Vizekreisvorsitzender Sebastian Koch sieht in Wolbergs' Aussagen eine Herausforderung für die gesamte Regional-SPD: "Natürlich hat der ganze Fall Wolbergs Auswirkungen auf die Partei." Für ihn sei jetzt die größte Aufgabe, das Pro- und das Kontra-Wolbergs-Lager in der SPD zusammenzubringen, bis das Gericht ein Urteil fällt.
Das Interview
Joachim Wolbergs beteuert im Interview mit der "Mittelbayerischen Zeitung" erneut seine Unschuld. In einem möglichen Verfahren wolle er einen Freispruch erreichen, die Korruptionsvorwürfe müssten "weg". Er sprach in dem Interview auch über seine Zeit in der Untersuchungshaft und machte der Staatsanwaltschaft, dem Haftrichter sowie den Medien schwere Vorwürfe.
Anklage wegen Bestechlichkeit
Im Juli hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Wolbergs und drei weitere Männer erhoben. Dem Politiker wird unter anderem Bestechlichkeit in besonders schweren Fällen vorgeworfen.