Der Campingplatz bei Viechtach, auf dem der Kohlemonoxid-Unfall im vergangenen Winter passiert war
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Der Campingplatz bei Viechtach, auf dem der Kohlemonoxid-Unfall im vergangenen Winter passiert war

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Wohnwagen-Verkäufer wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht

Im Landkreis Regen steht ein Mann vor Gericht, der wegen fahrlässiger Tötung eines 74-Jährigen angeklagt ist. Er hatte diesem einen Wohnwagen mit Gasheizung verkauft. Drei Monate später starb der Käufer darin - an einer Kohlenmonoxidvergiftung.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Am Amtsgericht Viechtach im Kreis Regen beginnt am Montag der Prozess wegen des Todes eines 74-jährigen Mannes. Er war vor einem Jahr an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben, die auf einen Gasofen in seinem Wohnwagen zurückgeht. Angeklagt ist ein Mann aus dem Raum Kelheim, der dem 74-Jährigen den Wohnwagen mit Gasheizung drei Monate zuvor gebraucht verkauft hatte.

Vorwurf: Kaminöffnung war zugedeckt

Der Vorwurf lautet auf fährlässige Tötung. Dem Angeklagten drohen bis zu fünf Jahre Haft oder eine Geldstrafe. Nach den Ermittlungen der Polizei hatte der Verkäufer die Öffnung des Kamins zugedeckt, damit keine Nässe eindringt. Das hatte zur Folge, dass das giftige und geruchslose Kohlenmonoxid nicht abziehen konnte, ins Innere des Wohnwagens gelangte und dort von vier Personen eingeatmet wurde.

74-Jähriger erstickte, drei Menschen wurden gerettet

Der 74-Jährige starb an einer inneren Erstickung. Drei weitere Personen - die Ehefrau des Toten, ein weiterer Mann und ein Mädchen - wurden bewusstlos, konnten allerdings im Krankenhaus Zwiesel gerettet werden.

Die 72-jährige Frau des Toten ist bei dem Prozess als Zeugin geladen. Ob heute bereits ein Urteil fällt, ist unklar, teilte eine Sprecherin des Amtsgerichts Viechtach mit.

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