Am Streik beim Versandhändler Amazon haben sich nach Angaben der Gewerkschaft vom Morgen rund 400 Beschäftigte der Stammbelegschaft beteiligt. Zu dem Ausstand kurz vor Weihnachten erklärte Gewerkschafts-Sekretär Thomas Gürlebeck man verfolge weiter eine Strategie der Nadelstiche, ein unbefristeter Streik sei nicht zielführend. Ziel von Verdi ist es für die Beschäftigten von Amazon einen Tarifvertrag nach den Bedingungen des Versandhandels abzuschließen.
Verdi rechnet nach Weichnachtsstreik mit Strafkationen von Amazon
Verdi rechnet damit, dass Amazon-Pakte im Weihnachtsgeschäft verspätet ankommen. Genaueres kann die die Gewerkschaft aber noch nicht sagen. Nächste Woche sehe man, wie mit den Beschäftigten umgegangen werde, erklärte Thomas Gürlebeck: "Gibt es Liebesentzug, dann wissen wir, dass alles gut war: Unliebsame Arbeiten werden auf Streikende verteilt, man wird in andere Abteilungen verschoben, also aus seinem sozialen Gefüge gerissen. Nach ein, zwei Tagen ist das aber meistens vorbei."
Verdi setzt auf die Solidarität der Amazon-Kunden
Auch wenn sich Kunden wegen des Streiks Sorgen um die pünktliche Zustellung ihrer Weihnachtsgeschenke machen, geht Verdi-Sekretär Gürlebeck von einer großen Solidarität der Kunden mit den Amazon-Beschäftigten aus. Jeder der bestellt sei auch selbst Arbeitnehmer.
Amazon verspricht, trotz des Streiks in Graben pünktlich zu liefern
Der Versandhändler Amazon teilte mit, der Streik habe "keinen Einfluss auf die Einhaltung unseres Kundenversprechens". Auf Unwägbarkeiten sei man vorbereitet und "die überwältigende Mehrheit" der Mitarbeiter arbeite normal. Die Forderungen nach einem Tarifvertrag nach Versandhandelsbedingungen lehnt Amazon weiter ab. Das Unternehmen erklärte dazu: "Wir bezahlen in unseren Logistikzentren am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist." Die Beschäftigten erhalten laut Amazon an allen Standorten in Deutschland mindestens 10,52 Euro brutto pro Stunde.