Ab 1. Januar 2018 steigen in Obernburg nahe der hessischen Grenze die Kosten für Trinkwasser. Grund dafür ist das Leitungssystem der Mainstadt. Das ist veraltet und marode.
Wie teuer die Reparaturen kommen, war nun Thema im Stadtrat. Der muss dafür sorgen, dass die Wasserversorgung keine roten Zahlen schreibt. Zukünftig müssen die Obernburger deshalb 4,13 Euro pro Kubikmeter Wasser zahlen. Bislang waren es etwa zwei Euro weniger.
Wasser versickert im Boden
"Es ist sehr bedauerlich, dass so viel Wasser gefördert werden muss und dann versickert", findet Bürgermeister Dietmar Fieger. Gleich an mehreren Stellen in Obernburg werden derzeit defekte Leitungen repariert. Fast 40 Prozent des Trinkwassers dringt ungenutzt in den Boden. Daraus werde der Handlungsbedarf deutlich, den es in Obernburg gibt, sagt Fieger. Einen wirklich Schuldigen für das Problem gibt es nicht.
Großangelegte Sanierung
Die einzige Möglichkeit, um an den vielen Rohrbrüchen etwas zu ändern, sieht die Stadt Obernburg darin, alle Leitungen zu erneuern. Ein Mammutprojekt,denn das Netz umfasst insgesamt 55 Kilometer. "Wir sind am Anfang eines Marathons, wo es darum geht, unser Trinkwasserleitungsnetz zu sanieren", so Fieger.
Über die Preiserhöhung dürften die Obernburger vermutlich nicht begeistert sein. Mechthild Reismann, die im Sommer selbst einen Wasserrohrbruch auf ihrem Grundstück hatte, sieht es allerdings nüchtern: "Ein Haus ist irgendwann alt und wir sind auch später alle marode – uns bleibt nichts anderes übrig."