Für die Gaststätte "Grüner Baum" in der Fürther Gustavstraße bedeutet das Urteil des Verwaltungsgerichts Ansbach, dass die Sanierung erst einmal weiterlaufen kann. Im Hintergrund schwelt aber eine andere Klage des Anwohners, der gegen die Nutzung der seit Jahren leerstehenden Gastwirtschaft klagt.
Fürths Rechts- und Ordnungsreferent Mathias Kreitinger ist allerdings guter Dinge: "Aufgrund der eingehenden und eindeutigen Begründung des Gerichts bin ich jedoch sehr zuversichtlich, dass auch die eigentliche Klage in der Hauptsache abgewiesen wird und die Zukunft des 'Grünen Baums' gesichert ist."
Positve Reaktionen aus dem Rathaus
Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) bezeichnete die Entscheidung als ein "erfreuliches Ergebnis". Er zeigte sich zufrieden darüber, dass das Verwaltungsgericht der Gaststätte mit ihrer über 390-jährigen Geschichte vollen Bestandsschutz zugesprochen habe. Dabei stellte das Gericht heraus, dass sich durch die Sanierung die Gastraumflächen um 20 Quadratmeter verringern würden und die Stadt mit verbindlichen Auflagen zum Lärmschutz sogar Verbesserungen für die Anwohner getroffen habe.
"Es freut mich besonders auch für den engagierten Investor Philipp Streng, der dieses Gebäude mit viel Aufwand saniert und sogar eine Originalgaststube aus dem Jahr 1607 denkmalgerecht restauriert." Thomas Jung (SPD), Oberbürgermeister von Fürth
Erfahrene Pächter
Mittlerweile haben sich auch Pächter für den "Grünen Baum" gefunden: Norbert Zylka und Markus Binder werden den Betrieb nach der erfolgten Sanierung übernehmen. Zylka ist seit fünf Jahren Mitgesellschafter im "Parks" in Nürnberg und Binder war zuletzt in München als Gastronomieberater tätig.
Sie wollen aus dem "Grünen Baum" ein "gestandenes fränkisch-bayerisches Wirtshaus mit einem Hauch Moderne machen. Was das genau bedeutet, sagten sie noch nicht. Der Pachtvertrag läuft zunächst auf zehn Jahre. Wann die Traditionsgaststätte eröffnet wird, steht allerdings noch nicht fest.
Dauerzoff in der Kneipenmeile
Seit Jahren schwelt in der Fürther Gustavstraße ein Streit um die Öffnungszeiten der dort ansässigen Gastwirtschaften. Anwohner hatten wegen des Lärms geklagt. Juristen müssen sich immer wieder mit Klagen und Eilanträgen zur Gustavstraße beschäftigen. Selbst der Verwaltungsgerichtshof in München musste sich schon mit dem Dauerstreitthema befassen.