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Maschine am Flughafen München

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Tonnenweise Kerosinablass - trotzdem kein Problem?

Über 400 Tonnen Kerosin haben Flugzeuge in den letzten zwei Jahren über Bayern abgelassen. Das geht aus einer Antwort der Staatsregierung auf eine SPD-Anfrage hervor. Gesundheitliche Beeinträchtigungen seien nicht bekannt. Von Ute Rauscher

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Laut der Antwort der Staatsregierung wurden im Freistaat zwischen 2012 und heute 28 Fälle von Kerosinablass gemeldet. Insgesamt wurden mehr als 630 Tonnen des Kraftstoffes aus Flugzeugen über Bayern abgelassen. Mehrmals betroffen war in den letzten fünf Jahren laut Auflistung des Bundesumweltministeriums die Region Hammelburg - Bamberg - Würzburg.

Einzelne Kerosinablässe gab es zum Beispiel im zwischen Lechfeld und Laupheim, auf der Strecke Kempten - Straubing beziehungsweise Kempten - Garmisch, in den Gebieten Hof - Nürnberg, Laupheim- München sowie auf der Strecke Passau - Spessart. Laut Bundesregierung wird das Kerosin beim Treibstoffschnellablass in kleinste Tröpfchen verwirbelt. Diese werden zu einem feinen Nebel verteilt, der fast vollständig in höheren Luftschichten verdunstet.

Keine Erkenntnisse zu Auswirkungen auf Grundwasser

Der Bayerischen Staatsregierung sind keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen für die bayerische Bevölkerung durch Ablassen von Kerosin aus Luftfahrzeugen bekannt, heißt es in der Antwort auf die SPD Anfrage. Ebenso liegen keine Erkenntnisse zu eventuellen Auswirkungen auf Fauna und Flora sowie Grundwasser vor. Markus Rinderspacher, SPD, fordert daher ein transparentes Informationsmanagement des Luftverkehrs. Außerdem eine aktuelle Studie über gesundheitliche Risiken.

Treibstoffablass ein Notverfahren

Bereits im Mai hatte die Umweltministerkonferenz die Bundesregierung gebeten, Umfang und Auswirkungen von Treibstoffablässen auf neuesten wissenschaftlichen Grundlagen bewerten zu lassen. Eine entsprechende Untersuchung soll im Herbst 2018 veröffentlicht werden.

Bei dem sogenannten Treibstoffschnellablass handelt es sich laut Bayerischem Verkehrsministerium um ein Notverfahren um eine sichere Landung von Flugzeugen mit wenig Gewicht zu ermöglichen