Ein leeres Klassenzimmer mit der Aufschrift "School" auf der Tafel.
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Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) vertritt die Interessen von Lehrkräften im Freistaat.

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Tagung in Würzburg: Was macht eigentlich der BLLV?

Er vertritt die Interessen von Lehrkräften aller Schularten: der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV). In Würzburg beginnt seine Landesdesdelegiertenversammlung. Doch was sind die Aufgaben und Funktionen des Verbands – und was fordert er?

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen am .

"Bildung kann’s. Wir können Bildung." – Unter diesem Motto tagen ab diesem Donnerstag rund 650 Delegierte des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) im Würzburger Congress Centrum. Bis Samstag sollen dort bei der 55. Landesdelegiertenversammlung die politischen Leitlinien des BLLV für die kommenden Jahre festgelegt werden. Doch welche Bedeutung kommt dem Lehrkräfteverband überhaupt zu und was sind aktuelle Forderungen?

Alle Schularten durch BLLV vertreten: "Jede Lehrkraft ist gleich viel wert"

Mit rund 67.000 Mitgliedern ist der BLLV der größte Bildungsverband in Bayern. Er tritt eigenen Angaben nach für die Interessen von Lehrerinnen und Lehrern an allen Schularten ein. Neben Lehrkräften an Grund-, Mittel-, Realschulschulen und Gymnasien sind auch Berufs- sowie Förderschullehrkräfte durch den Verband vertreten.

Eine der zentralen Forderungen des BLLV ist daher die Gleichstellung der unterschiedlichen Schularten, auch in Bezug auf die Besoldung. "Jede Lehrkraft ist gleich viel wert", so Simone Fleischmann, Präsidentin des BLLV, "weil Kinder aller Schularten es auch sind."

Der überwiegende Teil der BLLV-Mitglieder stammt jedoch aus Grund-, Mittel- und Förderschulen. Viele Gymnasial- und Realschullehrkräfte sind stattdessen Mitglied des Bayerischen Philologenverbands bzw. des Bayerischen Realschullehrerverbands.

Das sind die Aufgaben des BLLV

Aufgabe des BLLV ist seiner Satzung nach die generelle Förderung des Schul- und Bildungswesens, die dienstrechtliche Vertretung seiner Mitglieder sowie der Schutz von Lehrkräften in Rechtsfragen und sonstigen Berufsangelegenheiten.

Die inhaltlichen Schwerpunkte der BLLV-Arbeit sind in vier Bereiche gegliedert: Berufswissenschaft, Bildungspolitik, Dienstrecht sowie Besoldung und Recht. In diesen Themenfeldern setzt sich der Verband stellvertretend für die Rechte der Lehrkräfte ein und erarbeitet Forderungen, die an die Politik herangetragen werden.

Als Berufsvertretung stellt der BLLV zudem ein Serviceangebot für seine Mitglieder bereit, das von Rechtsbeistand über Beratungsangebote bis hin zu Seminaren reicht.

Das passiert auf der Landesdelegiertenversammlung

Bei der Landesdelegiertenversammlung geht es nun darum, die Richtlinien für die weitere Politik des BLLV in den kommenden Jahren festzulegen und die Inhalte der Arbeit zu schärfen. Zu diesem Zweck kommen die rund 650 Delegierten aus ganz Bayern alle vier Jahre zusammen.

Auch der neue Vorstand wird in diesem Rahmen gewählt. Die diesjährige Wahl findet am morgigen Freitag statt. Seit Mai 2015 steht Simone Fleischmann als Präsidentin an der Spitze des BLLV. Sie stellt sich morgen erneut zur Wahl. Nach acht Jahren wäre es bereits ihre dritte Wahlperiode als BLLV-Präsidentin. Auch der 1. Vizepräsident Gerd Nitschke sowie der 2. Vizepräsident Tomi Neckov treten erneut an. Neben dem Präsidium werden auch weitere Mandatsträger neu gewählt.

Zentrale Forderung: Verbesserte Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte

Zentrale Forderung des BLLV auf der 55. Landesdelegiertenversammlung sind laut Simone Fleischmann verbesserte Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfte im Freistaat. Angesichts des anhaltenden Lehrermangels müssten Gesundheit und Attraktivität des Berufs gesteigert werden.

Laut Prognosen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission hält der Lehrermangel noch rund zwanzig Jahre an. "Das möchte natürlich keiner aussprechen", so Fleischmann, "aber in der Praxis bedeutet das: die Erwartungen müssen runtergeschraubt werden!". Die Gesellschaft müsse sich auf die kommenden Jahre vorbereiten, damit der Druck auf ohnehin überlastete Lehrkräfte nicht zusätzlich steige.

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