Zwei Menschen stehen vor Mikros und moderieren eine Radiosendung.
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Das erste Mal im neuen Studio: Die Premiere der Sendung "Funklust Mischpult" moderieren Nina Bundels und Sebastian Schroth.

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Anker in Corona-Zeiten: Erlanger Campus-Radio Funklust

Anker in Corona-Zeiten: Erlanger Campus-Radio Funklust

Von Studis für Studis – das ist das Motto des FAU-Radiosenders Funklust in Erlangen. Wer hinter den Mikros steht und wie ein Totalausfall zur schönsten Erinnerung wurde, verraten zwei Studierende bei der ersten Live-Sendung im neuen Studio.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Etwas nervös sind sie heute schon, schließlich steht im neuen Studio am Europakanal noch einiges auf wackligen Beinen: Nina Bundels und Co-Moderator Sebastian Schroth werden gleich die erste Live-Sendung für den Campus-Radiosender Funklust der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) seit dem Umzug des Senders eröffnen. "Wir haben jetzt schon ein paar Aussetzer von unserem Webstream gehabt mit der Musik", sagt die 26-Jährige. "Deswegen sind wir sehr, sehr gespannt, ob es heute auch alles klappt." Dann lächelt sie und sagt: "Und wenn es nicht klappt, dann lachen wir es weg."

Auffangbecken während der Corona-Zeit

Für Nina Bundels, Sebastian Schroth und viele andere Studierende der FAU ist das Campus-Radio Funklust zu einem festen Teil ihren Alltags geworden. Die Anfänge des Senders liegen im Jahr 1998, damals hieß es noch "unimax". Seit 2016 ist Funklust nun als Verein eingetragen und hat so manchem Studierenden über die einsame Pandemiezeit hinweggeholfen. "Bei uns ging der Redaktionsbetrieb weiter. Viele Leute sind zu uns gekommen, die nachher gesagt haben: 'Hey, ihr wart voll das gute Auffangbecken, weil ich hier total viele Leute kennenlernen konnte'", berichtet Nina Bundels.

Studierende aus allen Bereichen willkommen

In Hochzeiten basteln rund 40 Studierende am wöchentlichen Radioprogramm. Gesendet wird sieben Tage die Woche, rund um die Uhr läuft Musik, Montag und Dienstag gibt es Live-Programm. Neben den Moderationsjobs können Studierende hier Radiobeiträge machen, Interviews führen und natürlich die Musik planen. Mitmachen kann jeder aus dem FAU-Kosmos, nicht nur diejenigen, die wie Nina und Sebastian Theater- und Medienwissenschaften studieren. Felix, der heute im Studio für die Technik verantwortlich ist, studiert Elektronik-Informationstechnik, Monika, die während der Sendung ein Kollegengespräch machen wird, studiert nicht, sie ist bei der FAU festangestellt.

Radio abrufbar über Livestream

Im neuen Studio im "Blauen Haus" in der Ulrich-Schalk-Straße 3 wird es nun ernst. Es sind nur noch wenige Sekunden bis die beiden live auf Sendung gehen. Zu hören ist das Programm jederzeit via Livestream, über DAB+ (Block 6A) im Raum Erlangen, auf digitaler Kurzwelle DRM (15785 kHz). "Herzlich willkommen zum Funklust Mischpult, am Mikro für euch heute Sepp und Nina", sprechen die beiden kurz nach 19.00 Uhr ins Mikrofon. Die Anmoderation ist gelungen und auch die Technik im neuen Studio hat bis dahin mitgespielt.

Neuer Standort hat auch Nachteile

Für Sebastian Schroth hat der neue Standort Vor- und Nachteile: "Es ist ein bisschen ab vom Schuss, ein bisschen außerhalb der Stadt im Vergleich zum vorherigen Studio-Standort. Da war es genau andersherum: Wir waren direkt in der Innenstadt, wir waren an der Szene, waren an der Quelle, was Kultur und Musik angeht, hatten aber tatsächlich kaum Platz." Nun steht den Studierenden ein großes Studio mit modernster Technik zur Verfügung und es gibt ausreichend Platz für all die, die für Funklust Radio machen, für die Website Online-Texte schreiben oder Videos produzieren und schneiden.

Eine Stunde Live-Moderation liegt nun schon hinter Nina und Sebastian und die anfängliche Aufregung hat sich gelegt. Bisher ist alles nach Plan gelaufen. Beide erinnern sich gut an ihre Anfänge hinter dem Mikro. "Bei mir war das irgendwie so ein unwohler Gedanke – hach, jetzt könnten mir ja Leute zuhören", sagt Sebastian. "Meine Stimmlage war, glaube ich, so eine ganze Oktave höher und am zittern", lacht Nina, die mittlerweile ihre Radio-Erfahrung an neue Studierende weitergibt.

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Das neue Studio im "Blauen Haus" am Erlanger Europakanal ist zwar noch nicht fertig eingerichtet, doch die Technik funktioniert bereits.

Mit Gitarre Totalausfall überbrückt

Dass man hier zusammenhält und sich gegenseitig hilft, das schätzen die beiden besonders an Funklust. Der schönste Moment: Tatsächlich ein Technikausfall. Nichts ging mehr, nur die beiden Mikrofone. "Wir konnten sie aber auch nicht ausmachen und so blieb uns nichts anderes übrig als wirklich 40 Minuten durchzureden, weil sonst, wenn Stille auf der Antenne ist, unser Techniker nach 30 Sekunden eine Mail bekommt", erinnert sich Sebastian. Aus der Not wurde eine Gitarren-Session im Studio, erzählt Nina weiter. Ein Redakteur sei spontan mit seiner Gitarre eingesprungen, man habe zusammen live gesungen und so für Musikersatz gesorgt. "Das ist auch etwas, das bei Funklust so nett ist", erzählt Nina, "du schreibst einer Person, dass hier gerade etwas schief geht und sofort sind alle am Start."

Kleiner Fehler am Ende der Sendung

Die letzten Minuten Live-Programm – bisher lief bis auf ein paar Versprecher alles reibungslos. Doch dann zieht Nina aus Versehen einen falschen Song ins Programm und beide müssen lachen – on Air. Kurz nach der Sendung ist der Ärger über den Fehler schon verflogen, die Anspannung fällt ab. "Ich bin sehr froh und erleichtert, dass es jetzt dann doch so gut abgelaufen ist", sagt Sebastian. Für Nina könnte es heute die letzte Moderation bei Funklust gewesen sein, denn sie hat nun ihren Masterabschluss und startet mit der Jobsuche. "Ich bin froh, jetzt so zum Ende meiner Funklust-Zeit hier noch mal das Studio einweihen zu dürfen", lacht sie.

Funklust als berufliches Sprungbrett

Wohin es für sie beruflich geht, ist klar: Medienbranche. Auch Sebastian kann sich eine berufliche Zukunft im Radio gut vorstellen. In einem Punkt sind sich die beiden einig: Funklust ist nicht nur ein Ort, an dem man Freunde findet und sich ausprobieren kann, sondern wird ihnen auch beruflich als Sprungbrett weiterhelfen.

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