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Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Füssener Hauptamtsleiter

Aufgrund einer Anzeige ermittelt die Staatsanwaltschaft Kempten derzeit gegen den Hauptamtsleiter von Füssen wegen des Missbrauchs von Titeln. Vorausgegangen war ein Streit mit einem Füssener Bürger.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Die Staatsanwaltschaft Kempten prüfe derzeit, ob am Vorwurf des Missbrauchs von Titeln gegen den Füssener Hauptamtsleiter etwas strafrechtlich Relevantes dran sei, so Nadine Weick, Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegenüber dem BR. Erst danach werde entschieden, ob weitere Schritte einzuleiten sind. Derzeit handle es sich lediglich um einen Anfangsverdacht.

Streit schwelt schon länger

Hintergrund ist ein schon länger andauernder Streit in Füssen. Harald Vauk, Sprecher der sogenannten "Aktiven Bürger" wirft Hauptamtsleiter Andreas Rist vor, sich zu Unrecht mit dem Titel "Diplom-Verwaltungswirt" geschmückt zu haben. Rist dürfe diesen Titel nicht tragen, da er lediglich eine Zusatzausbildung an der Verwaltungsakademie absolviert habe.

Im Organigramm der Stadt und in anderen Dokumenten sei der Name Andreas Rist aber mit dem Titel "Diplom-Verwaltungswirt (VWA)" geführt worden. Außerdem habe der Hauptamtsleiter mit dem Missbrauch des Titels die Höhergruppierung vom gehobenen Dienst in den höheren Dienst erreicht, so Vauk.

Bürgermeister hält Vorwürfe für haltlos

Bürgermeister Paul Iacob zeigte sich angesichts der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Kempten empört. Er und der betroffene Hauptamtsleiter hätten bislang nichts von der Anzeige gewusst. Außerdem seien die Vorwürfe haltlos.

"Herr Rist selbst hat diesen Titel nie für sich beansprucht. Der Titel ist durch einen Fehler in der Personalabteilung im Organigramm der Stadt aufgetaucht. Aber Herr Rist hat die Bezeichnung nie verwendet – weder auf seinen Visitenkarten, noch auf seinem Briefkopf." Paul Iacob, Bürgermeister von Füssen

Auch dem Vorwurf, der Füssener Hauptamtsleiter habe mit dem Titel eine Höhergruppierung erreicht, widerspricht Iacob. Der Titel habe mit der Eingruppierung nichts zu tun. Hier werde durch einen nach Füssen gezogenen Bürger versucht, Schmutz aufzuwirbeln und die Verwaltung in Misskredit zu bringen.

Erste Ergebnisse Ende November

Laut einem Zeitungsbericht hat sich die Staatsanwaltschaft Kempten bereits im vergangenen Jahr aufgrund einer anonymen Anzeige wegen des Verdachts des Missbrauchs von Titeln mit dem Fall des Füssener Hauptamtsleiters beschäftigt. Das Verfahren sei damals aber mangels ausreichender tatsächlicher Anhaltspunkte eingestellt worden. Erste Ergebnisse im laufenden Ermittlungsverfahren liegen laut Staatsanwaltschaft Kempten frühestens Ende November vor.