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Wahlunterlagen zur SPD-Abstimmung

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SPD-Abstimmung: Politiker aus Ostbayern rechnen mit der GroKo

Kommt die GroKo oder nicht? Genossen können ab heute darüber abstimmen. SPD-Politiker aus Niederbayern und der Oberpfalz erwarten eine hohe Beteiligung und rechnen - sofern sie eine Prognose wagen - mit einem "Happy End" für SPD und Union.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Die Regener SPD-Landrätin Rita Röhrl sprach sich im Vorfeld des Votums klar für den Beitritt zu einer Großen Koalition aus. Andernfalls gäbe es dramatische Konsequenzen, warnt Röhrl.

"Sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht auf eine Große Koalition einzulassen, hielte ich für den größten politischen Fehler, den man jetzt machen kann. Denn dann wird man die Leute verstärkt in die Arme der AfD treiben." Rita Röhrl, Landrätin

Laut Röhrl warte die Bevölkerung schon lange darauf, dass die demokratischen Parteien dieses Landes endlich fähig sind, eine Bundesregierung zu bilden.

"Das Herz sagt Nein, der Verstand Ja zur GroKo"

Weidens Oberbürgermeister Kurt Seggewiß (SPD) schließt sich Rita Röhrl an. Auch er wird bei der SPD-Mitgliederbefragung für die Große Koalition stimmen, sagte er dem BR. Seine Prognose: Dass der Mitgliederentscheid der GroKo grünes Licht geben wird - allerdings nur knapp, denn die Basis der Partei sei gespalten. Es werde seit Tagen offen und fair diskutiert und mit den Jusos viel debattiert, erzählt Seggewiß. Der 60-Jährige fasst die Diskussionen der vergangenen Wochen zusammen mit dem Satz: "Das Herz sagt Nein, der Verstand sagt Ja zur GroKo".

SPD-Generalsekretär Uli Grötsch aus Waidhaus (Lkr. Neustadt an der Waldnaab) war in den vergangenen Monaten ein Skeptiker einer möglichen GroKo. Der Koalitionsvertrag bzw. die Inhalte, "die die SPD hineinverhandelt hat, können sich aber sehen lassen", sagt er jetzt: Sie könnten "das Leben der Menschen in Deutschland jeden Tag ein bisschen besser machen". Eine Prognose, wie die Abstimmung ausfallen und wie das Stimmungsbild in Ostbayern ist, wagt er nicht.

Positive Stimmung in Niederbayern

Dingolfings SPD-Landrat Heinrich Trapp hingegen rechnet mit einer deutlichen Mehrheit in seinem Landkreis für die GroKo. 70 zu 30 werde die Entscheidung ausfallen, so die Prognose von Trapp. Auch er selbst werde ohne Wenn und Aber mit Ja stimmen. Die Stimmung an der SPD-Basis im Landkreis sei ähnlich positiv, so Trapp. In der Koalitionsvereinbarung stünden viele Punkte, die SPD-Programm seien. Die könnte man aus der Opposition heraus nie umsetzen, so die Überzeugung von Trapp.