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Opfer aus Sinzing vor dem Regensburger Landgericht

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Sinzinger Ehepaar überfallen: Opfer schildern ihr Martyrium

Im Prozess um den Überfall in Sinzing im Herbst vergangenen Jahres haben die Opfer ausgesagt. Das Ehepaar ist im eigenen Wohnhaus von einer Räuberbande überfallen, gefesselt und geschlagen worden. Noch immer haben die beiden psychische Probleme.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Die Opfer haben heute ausgesagt, dass sie aus Angst - auch ein Jahr nach der Tat - im Sommer nicht mehr auf ihrer Terrasse sitzen können. Der 40-jährige Ehemann sprach vor dem Regensburger Landgericht von "unbeschreiblichen Konsequenzen". Seine ebenfalls 40-jährige Frau schilderte außerdem, wie einer der Täter sie begrapschte. Er habe sie überall berührt und ihr mit einer Vergewaltigung gedroht.

Tränenreiches Geständnis

Wegen des Raubüberfalls sitzen vier Männer auf der Anklagebank. Ein fünfter, vermutlich der Tippgeber, wegen Beihilfe. Die Männer entschuldigten sich unter Tränen bei den Opfern. Zu ihrem Motiv traten unter anderem die Spielsucht des 29-jährigen Fluchtfahrzeugfahrers und die Drogenabhängigkeit eines 26-jährigen Komplizen in den Fokus. Sie waren wohl ausschlaggebend, sowohl für einen gemeinsamen Einbruchsdiebstahl in Landshut als auch für den Raubüberfall in Sinzing im Herbst 2016. 

Auto-Kamera führt Polizei zu den Tätern

Um an Geld zu kommen, initiierte der 29-Jährige, der sich nach eigenen Angaben massiv unter Druck fühlte, den Überfall in Sinzing. Mit Komplizen soll er ein Ehepaar in dessen Wohnung überfallen haben. Er selbst fuhr dabei nur das Fluchtfahrzeug. Mit vorgehaltenen Schreckschusspistolen kamen die Täter an den Tresor und konnten mit einer Beute von rund 30.000 Euro flüchten. Einer der Täter klaute während des Überfalls das Auto des Ehepaares, in dem eine Kamera installiert war. Diese filmte kurz darauf auch das Fluchtfahrzeug des 29-Jährigen. Dadurch konnte die Polizei die Täter kurz darauf festnehmen. Der Prozess wird nächste Woche fortgesetzt.