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Söder und Seehofer

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Seehofer: Amtsübergabe mit "Stil und Anstand"

Die Übergabe des Ministerpräsidentenamtes von Horst Seehofer an Markus Söder soll reibungslos verlaufen. Das versprach der CSU-Chef. Wann der Wechsel geschehen soll, sagte er nicht. Zugleich kritisierte er die CSU-Fraktion. Von Nikolaus Neumaier

Noch-Ministerpräsident Horst Seehofer will eine Übergabe des Ministerpräsidentenamts an Markus Söder mit Stil und Anstand. Wann der Wechsel geschehen soll, sagt Seehofer aber immer noch nicht. Bei einem seiner vielleicht letzten Auftritte als Ministerpräsident im Münchner Presseclub vermeidet er eine konkrete zeitliche Festlegung. Er versichert nur, dass "der Vorgang" deutlich vor Ende des ersten Quartals erfolgen werde.

"Das ist Geschichte, das ist vorbei. Wir machen die Amtsübergabe mit Stil und auch mit Anstand. Das gehört bei so einem hohen Amt dazu und da lass ich mich auch nicht aus der Ruhe bringen." Horst Seehofer

Seehofer wirkt tief verletzt

Dagegen wirkt er wegen der Art und Weise wie er zur Amtsaufgabe gedrängt wurde immer noch sehr verletzt. "Fragen Sie bitte andere, warum ich in Bayern aufhören, aber in Berlin unverzichtbar sein soll", sagt er. Dann vergleicht er seinen Rückzug aus Bayern mit einem historischen Ereignis, dem Ende des Vietnamkrieges 1975. Es soll nur ein Scherz sein, aber der sagt vermutlich auch viel über Seehofers Gemütsleben:

"Ich habe das in den letzten Tagen immer verglichen mit dem Abrücken der Amerikaner aus Saigon. Ich will also net auf des Dach flüchten und dann aus der Staatskanzlei abfliegen." Horst Seehofer

Seehofer wirft eigener Fraktion Demontage seiner Person vor

Seehofer reagiert auch genervt auf Spekulationen, er könnte seinen Rückzug aus der Landespolitik noch einmal überdenken und kritisierte in dem Zusammenhang die CSU Landtagsfraktion, weil sich dort einige nicht an Vereinbarungen gehalten hätten, keine Personaldebatte zu führen: Seehofer spricht von Demontage:

"Die Diskussion, die dann eingesetzt hat, die kennen Sie, auch mit einer ganz erheblichen Demontage meiner Person. Ich habe zu dieser ganzen Entwicklung nie etwas gesagt." Horst Seehofer

Söder nimmt Fraktion in Schutz

Seehofers designierter Nachfolger Söder nimmt dagegen die Fraktion in Schutz. Es seien keine einfachen Wochen gewesen, sagt er dem BR und erklärt: "Dass danach eine Partei aufgewühlt ist, eine Basis diskutiert und auch eine Fraktion sich Gedanken macht. Das ist selbstverständlich." Zum Termin des Amtswechsels meint Söder.

"Ich bin da sehr zurückhaltend. Letztlich ist klar, dass es einen Amtswechsel geben wird. Ich habe da überhaupt keine Sorge, dass das nicht mit Stil und Anstand geht." Markus Söder

Seehofer will jetzt sein Ministerium bauen

Horst Seehofer will sich nun ganz auf Berlin konzentrieren. Es geht um sein künftiges Ministerium. Wichtige Details sind immer noch nicht fix und zur Kritik seines mutmaßlichen Amtsvorgängers im Amt des Bundesinnenministers am Nicht-Juristen Seehofer, meint Noch-Ministerpräsident Seehofer nur: "Ich will zu dem, was er gesagt hat schlicht und einfach schwiegen - und das ist gut für ihn."