Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Schweinfurt

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Schweinfurter Landrat und OB gegen Ankerzentrum

Schweinfurts Landrat Florian Töpper (SPD) und Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) sehen die geplanten ANKER-Zentren für Asylbewerber kritisch. Sollte eines in Schweinfurt gebaut werden, fürchten sie um die Entwicklung der ehemaligen US-Flächen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Die wirtschaftliche Entwicklung dürfe auf keinen Fall durch ein mögliches Ankerzentrum verzögert oder gar blockiert werden, teilten die beiden Kommunalpolitiker heute mit. Auch die Bürgermeisterin von Niederwerrn, Bettina Bärmann, und der Geldersheimer Bürgermeister Oliver Brust zeigten sich irritiert. Bisher habe sie kein formelles Schreiben über ein mögliches Ankerzentrum erreicht. Nur über Medienberichte habe man Kenntnis von den Überlegungen und Gedanken der bayerischen Staatsregierung.

"Wir erwarten, dass zuerst mit den und nicht über die betroffenen Kommunen gesprochen wird." Landrat Töpper.

Die Stadt Schweinfurt geht davon aus, dass die Regierung von Unterfranken an den Vereinbarungen zur bestehenden Aufnahmeeinrichtung (AE) in den ehemaligen Ledward Barracks festhält. Demnach läuft der Mietvertrag bis spätestens 2020 aus.

"Eine Verlängerung des Mietvertrages beziehungsweise die Ansiedlung eines Ankerzentrums kommt für die Stadt Schweinfurt nicht in Frage. Sie würde einen nicht zumutbaren Rückschritt in Sachen Konversion und Stadtentwicklung bedeuten." Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé

Gemeinschaftsunterkunft soll bis 2025 bestehen

Darüber hinaus wäre die Ansiedlung eines Ankerzentrums von dem momentan bestehenden Mietvertrag mit dem Freistaat nicht gedeckt. Auf der Konversionsfläche Conn Barracks betreibt die Regierung von Unterfranken eine Gemeinschaftsunterkunft. Die Bayerische Staatsregierung habe im Frühjahr 2016 im Gegenzug zugesichert, dass sie die vier kommunalen Gebietskörperschaften bei der Verkehrserschließung unterstützt. Vereinbart wurde außerdem, dass die Aufnahmeeinrichtung höchstens bis zum Jahr 2025 betrieben wird.

Schweinfurt will Gewerbepark bauen

Die beiden beteiligten Gemeinden sowie Stadt und Landkreis Schweinfurt wollen auf dem Gelände einen Gewerbepark errichten. Laut Studie wäre ein Gewerbepark mit mehr als 100 Hektar Baufläche möglich. Mehrere Sozialverbände haben sich unterdessen gegen die von der Bundesregierung geplanten Ankerzentren ausgesprochen. In den Ankerzentren sollen Asylbewerber in der gesamten Zeit ihrer Antragsprüfung untergebracht werden. Der Name leitet sich von den Begriffen "ANKunft", "Entscheidung" und "Rückführung" ab.