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Josef Schuster

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Schuster lobt Aktionen gegen Judenhass

In vielen deutschen Städten sind bei Kundgebungen am Mittwochabend Tausende gegen den wachsenden Antisemitismus auf die Straße gegangen. Lob kommt jetzt vom Würzburger Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Einzelne Aktionen brächten zwar keinen Wandel in der Gesinnung, so Schuster, aber zahlreiche Menschen zum Nachdenken.

Gleichzeitig warnte er bei der zentralen Veranstaltung in Berlin vor einem zunehmenden Judenhass in Deutschland: "Jüdische Eltern sagen ihrer Tochter in der U-Bahn, sie soll die Kette mit dem Davidstern unterm Pullover verschwinden lassen." Das sei die Realität in Deutschland im Jahre 2018. "Und deshalb sage ich hier und heute ganz deutlich: Ein 'weiter so' darf es nicht geben."

Schuster: nicht mit Kippa in Großstadt zeigen

Zuletzt hatte Schuster Juden davor gewarnt, sich in Großstädten öffentlich mit einer Kippa zu ihrer Religion zu bekennen – und damit für Diskussionen gesorgt. "Trotzig bekennen wäre im Prinzip der richtige Weg", hatte er im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) betont. "Trotzdem würde ich Einzelpersonen tatsächlich davon abraten müssen, sich offen mit einer Kippa im großstädtischen Milieu in Deutschland zu zeigen."

Aktionen in vielen deutschen Städten

Als Zeichen gegen Antisemitismus waren gestern in mehreren deutschen Städten Menschen mit der traditionellen jüdischen Kopfbedeckung, der Kippa, auf die Straße gegangen. Juden und Nicht-Juden versammelten sich unter anderem in Berlin, Köln, Erfurt, Magdeburg und Potsdam zu Solidaritätskundgebungen. Anlass war der Angriff eines syrischen Flüchtlings auf einen jungen Israeli mit Kippa im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg.