Saharastaub auf der schneebedeckten Zugspitze.
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Saharastaub auf der schneebedeckten Zugspitze.

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Saharastaub auf der Zugspitze: "Passiert so nur alle paar Jahre"

Auch wenn der Himmel nicht mehr ganz so stark gefärbt ist wie am Dienstag - noch immer zieht Saharastaub über Bayern hinweg. Die Sand-Partikel aus der Wüste haben auch auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, ungewöhnliche Spuren hinterlassen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Wer heute draußen unterwegs ist oder aus dem Fenster blickt, sieht sie noch immer: eine ganz besondere, gelblich-ockerfarbene Lichtstimmung. Denn noch immer schwebt Saharastaub über Bayern, erst am Wochenende soll damit vorerst wieder Schluss sein.

Damit ist dann auch das spektakuläre Farbenspiel passé, der Staub jedoch bleibt: Auf der Dachterrasse, auf dem Auto - und auf den schneebedeckten Berggipfeln.

"Blutregen" oder "Blutschnee" verfärbt schneebedeckte Zugspitze

"Auch über der Zugspitze hat sich der Himmel gegen Dienstagmittag stark verfärbt. Dann kam eine erste riesige Staubwolke, aus der sich auch schon die ersten Partikel abgesetzt haben", erzählt Till Rehm von der Umwelt-Forschungsstation Schneefernerhaus an der Zugspitze.

In der Nacht auf den Mittwoch habe es dann einen Niederschlag gegeben. "Heroben bei uns als Schnee, im Tal unten als Regen", so der Forscher weiter. Und damit seien die rötlichen Partikel aus der Atmosphäre eben auch auf die Erde heruntergekommen. Die Folge: Die schneebedeckte Zugspitze und andere Berge in den Alpen sind jetzt vom Wüstenstaub deutlich sichtbar gefärbt.

Im Volksmund heißt dieses Wetterphänomen übrigens "Blutregen", auf der Zugspitze kann man vielleicht sogar von "Blutschnee" sprechen, schließlich kamen die Partikel ja auch mit dem Schneefall in der Nacht auf Mittwoch auf die Pisten.

"Das passiert nur alle paar Jahre einmal"

Dass sich kleine Staub-Partikel aus der Wüste auch auf der Zugspitze messen lassen, ist dabei nicht ganz ungewöhnlich: "Solche Events sind gar nicht so selten, mit unseren Messgeräten können wir sie bis zu 15 Mal im Jahr nachweisen", erklärt Rehm auf BR-Anfrage.

Was aber außergewöhnlich ist: Dass man die roten Wüstenpartikel so gut mit bloßen Augen auf der Schneeoberfläche sehen kann. Das sei deutlich seltener der Fall - ein, zweimal im Jahr vielleicht, so der Forscher.

"Und solche massiven Ereignisse, wie wir sie die letzten Tage gehabt haben, das passiert nur alle paar Jahre einmal", sagt Till Rehm von der Umwelt-Forschungsstation Schneefernerhaus.

Am Wochenende wieder strahlend schönes Frühlingswetter

In Afrika hat sich der Sturm, der den Staub in der Sahara kilometerhoch aufgewirbelt hatte, inzwischen gelegt. Deshalb wird auch in Bayern ab Freitag kaum noch Saharastaub wahrnehmbar sein.

Damit ist auch das spektakuläre, gelblich-ockerfarbene Licht vorerst wieder vorbei. Am Wochenende soll es dann wieder strahlend schönes Frühlingswetter geben. Allerdings kann es sein, dass mancherorts der Wind kräftig bläst.

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