Zwischen 2004 und 2009 hat die Stadt Füssen offenbar auf riskante Zinswetten, sogenannte "Swap-Geschäfte" gesetzt, um ihre Rendite zu erhöhen. Wer die Finanzgeschäfte in Auftrag gegeben hat, inwieweit der Stadtrat in die Sache eingebunden war und wie hoch ein möglicher Schaden sein könnte, ist noch nicht bekannt. Heute will die Stadt dazu eine Stellungnahme abgeben.
Geschäfte mit Risiko
Diese Swap-Geschäfte sind im Prinzip Wetten. Wetten auf die Marktentwicklung, auf die Entwicklung von Zinsen, auf Kursschwankungen oder Ausfallwahrscheinlichkeiten bei Krediten. Solche Swap-Geschäfte gibt es in vielen verschiedenen Varianten von konservativ bis hochriskant und je nachdem können eben auch die Gewinne und natürlich auch die Verluste sehr hoch ausfallen.
Kommunen verzocken sich
Genau das ist in den vergangenen Jahren deutschlandweit zahlreichen Kommunen zum Verhängnis geworden: Im Landkreis Neu-Ulm hatte sich etwa ein Mitarbeiter der kreiseigenen Abfallgesellschaft mit hochriskanten Zinswetten verzockt und einen Schaden von rund zwei Millionen Euro verursacht. Die Stadt Landsberg am Lech hat bei Swap-Geschäften mehr als fünf Millionen Euro in den Sand gesetzt.